Frequenzfilter 27. November 2021 – andere Medien, andere ThemenDigitale Medizin, Brasilien, Claudia Roth

ff

Einmal die Woche scannt unser Frequenz-Filter das Internet nach interessanten, spannenden und kritischen Beiträgen aus Journalismus, Audio, Video und Dokumentation. Gute Inhalte für ein schönes Wochenende.

Lobo und Lauterbach

Man könnte ein hitziges Gespräch vermuten, auch wenn die beiden in ihren Ansichten, was die Pandemiebekämpfung angeht, recht dicht beieinander liegen. Doch Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, und Journalist und Interneterklärer Sascha Lobo sprechen statt dessen sehr sachlich darüber, wie Digitalisierung die Medizin verändern wird bzw. dies schon tut. Zumindest dort, wo Digitalisierung schon entsprechend präventiv, administrativ etc. genutzt wird. Also weniger hierzulande. Womit es dann letztlich dann hier und da doch wieder ein bisschen zynisch wird, das Gespräch. Nichtsdestoweniger hörenswert und nicht so spröde wie viele der anderen Folgen dieses Podcasts, den Lobo für Cisco Systems macht.

Zum Podcast

Photo by <a href="https://unsplash.com/@cdc?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">CDC</a> on <a href="https://unsplash.com/s/photos/vaccination?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">Unsplash</a>

Photo by CDC on Unsplash

Rausgeimpft

Erinnern wir uns an die dramatischen Bilder aus Brasilien: Schwer an Corona Erkrankte werden von ihren Angehörigen vor den Krankenhäusern abgelegt, Menschen kämpfen geradezu um die wenigen noch verbliebenen Sauerstoffflaschen. Das Land drohte in der Pandemie unterzugehen. Und jetzt? Impfquoten von über 90 Prozent, Boostern im Akkord, es wird wieder gefeiert und sogar der Karneval soll stattfinden. Hat das alles etwa der Pandemieverharmloser Jair Bolsonaro bewirkt? Mitnichten. Hauptgrund ist: Die Brasilianer finden es durchweg super, sich impfen lassen zu können. Zudem funktioniert die Logistik.

„Das Vertrauen in Vakzinen hat in Brasilien eine lange Tradition, die sich trotz der katastrophalen Kommunikation durch den Präsidenten nicht aushebeln lässt“

Brasilien blickt verwundert auf das deutsche Chaos

FF-27112021-Claudia Roth Portrit

Foto: Kristian Schuller

Zukunft der Kultur

Der Koalitionsvertrag wurde vorgestellt, erste Posten scheinen gesichert. Für die Kultur in Deutschland wird zukünftig die Grüne Claudia Roth zuständig sein. Aus der Berliner Szene-Bubble betrachtet, ließ sich der Umgang mit der Subkultur in den vergangenen Jahren am besten an der Lobbyarbeit der Clubcommission im Tandem mit dem Kultursenator Klaus Lederer messen, die bislang zuständige Staatsministerin Monika Grütters war damit beschäftigt, das Stadtschloss wieder aufzubauen. Bei Claudia Roth dürfte das anders laufen – und das sind gute Nachrichten. Nicht nur, weil Frau Roth ehemalige Musikmanagerin ist. Aber wer ist die Politikerin eigentlich, die in den vergangenen Jahren als Vizepräsidentin des Bundestags einen guten Eindruck gemacht hat?

Mit der Ernennung Claudia Roths zur Staatsministerin dürfte dem sozialdemokratischen Pragmatismus beim Ausspielen wirtschaftlicher gegen menschenrechtlicher Interessen künftig strengere Grenzen auferlegt sein.

Keine Macht für Niemand

Arovane, Saffronkeira + Siavash Amini, OvlovWochenend-Walkman – 26. November 2021

KonzerterinnerungenJames – Berlin, Quartier Latin, 28. April 1992