Wochenend-WalkmanDiesmal mit Ducktails, Cluster & Eno und Meursault
25.7.2015 • Sounds – Text: Ji-Hun KimDrei Alben, drei Tipps, drei Meinungen. In unserer samstäglichen Filter-Kolumne wirft die Redaktion Musik in die Runde, die erwähnenswert ist. Weil sie neu ist, plötzlich wieder relevant, gerade entdeckt oder nie vergessen.
Diesmal höre ich alleine Musik. Die nächsten Wochen übernehmen dann die lieben Kollegen die jeweilige Wochenend-Playlist. Die vergangenen Jahre über habe ich festgestellt, dass ich häufig erst in den Sommerferien dazu komme, die ganzen Alben, Promos und Tipps guter Freunde anzuhören, so wie man sich das ursprünglich vorgenommen hat. Also wirklich hören und nicht im iPod in der U-Bahn mit urbanem Lärm im Hintergrund, mickrigem Sound etc.
Da wäre zunächst das neue Album von Ducktails, das jetzt erschienen ist. Ducktails ist Matt Mondaniles von der fantastischen Indie-Band Real Estate. Ducktails war im Gegensatz zu Real Estate schon immer ein bisschen verschwommener und tapiger. Wirklich auseinandergesetzt habe ich mich mit dem Projekt aber noch nicht. Platte Nummer Zwei ist die erste Zusammenarbeit von Cluster und Brian Eno aus den Jahr 1977 „Cluster & Eno“. Das hat einen traurigen Grund, denn der Musiker Dieter Moebius, der gemeinsam mit Hans-Joachim Roedelius als Cluster zahlreiche Alben produzierte, ist diese Woche im Alter von 71 verstorben und gilt als einer der wichtigsten Vertreter und Pioniere des sogenannten Krautrock. Viel Krautrock gehört habe ich jedoch nie, vielleicht gelingt es mir diesmal die Genialität und Fortschrittlichkeit der Musik von damals zu erblicken. Zum Schluss bleibt der schottische Folksänger Meursault mit seinem Album „Something for the Weakened“, das mir vor einiger Zeit angetragen wurde. Mir war bis dato diese Camus-Referenz im Namen vielleicht ein bisschen zu prätentiös. Aber davon soll man sich ja nicht abschrecken lassen. Auch andere Bands mit beklopptem Namen machen ja bekanntlich ganz okaye Musik.
##Ducktails - St. Catherine
##Cluster & Eno - s/t
##Meursault - Something for the Weakened