Video: Rone - Quitter La VilleWieder ein Killer-Kurzfilm für den französischen Elektronik-Produzenten
18.3.2015 • Sounds – Text: Thaddeus HerrmannWenn die Pferde vor dem sozialen Wohnungsbau grasen.
Ob die drei Jungs auch den St. Patrick's Day gefeiert haben? Nah genug dran wohnen sie, in Irland, in Dublin genauer gesagt, noch konkreter: in den O'Deveney Gardens. Dort gleitet das Urbane nahtlos in die countryside über und selbst wenn das Video nicht schwarz-weiß wäre: Wirklich strahlen würde das Setting nicht. Der Dämon der Vorstadt übertüncht die leicht heruntergekommene Siedlung. Und dann sind da die Pferde. Also nichts wie weg hier!
Nach der zeichengetrickten Weltraum-Odysee eine fast schon harte Landung für Erwan Castex aka Rone. „Quitter La Ville“ – Die Stadt verlassen – ist ein weiterer Song von seinem wundervollen aktuellen Album „Creatures“, der Gesang kommt von François Marry, dem Sänger der Band François & the Atlas Mountains. François fühlt sich sichtbar wohl in der Stakkato-Elegie von Rone, der immer kurz vor der Peaktime die Filter-Bremse zieht und sich in diesem Stück voll und ganz in den Trance reinwirft. Menschen mit Nickelbrillen können und dürfen das.
Die Jungs also haben keinen Bock mehr und satteln auf. Noch schnell eine Kippe und dann ab in die Berge. Wer weiß schon, was hier vorher auf der Straße, im Viertel, an ihrer Ecke vorgefallen ist. Es wird gerannt, vielleicht sich auch versteckt, der Hund schlägt an, der bullige Mann sieht nicht gerade so aus, als wären die drei seine besten Freunde.
Aber: „Everything will be alright.“
Rauf auf die Pferde, die verlassene Straße runter, um die erste Ecke, die zweite und ... weg. Hier draußen in den Bergen ist alles besser.
Es gab mal einen Song von Gustav, der hieß genauso, nur auf deutsch. Das ist der dezidierte erste Teil dieser Saga, die Rone mit den Regisseuren Julien und Adrien hier ungefragt fortschreibt.