Jeden Freitag haben wir drei Platten für euch – zumeist drei Tipps, mindestens aber drei Meinungen. Nicht immer neu, doch immer die Erwähnung wert. Heute mit: The Notwist, Tirzah und Clueso.
The Notwist – Vertigo Dubs Vol. 1: Odd Nosdam
Thaddi: Es ist nun gefühlt auch schon wieder ewig her, seit The Notwist ist aktuelles Album „Vertigo Days“ veröffentlicht haben. Naja, es sind ungefähr acht Monate, aber die Zeit fliegt und steht gleichermaßen still. Nun startet eine neue Serie mit Remixes, hübsch aufgeteilt auf 10"s. Odd Nosdam macht den Anfang. Alter Buddy der Band, alter Versteher. Nein, ich weiß nicht alt er tatsächlich ist. Aber „wir“ alten Versteher von The Notwist wissen allen, was Remixe der Band bedeuten können. „Pilot“? Anyone? Also. Getanzt wird auf Nosdams Versions nicht. „Ship“ markiert eine lupenreine Dekonstruktion des Originals (wohl die Idee des Dubs per se). Groove? Fehlanzeige. Alles patscht vor sich hin – total toll. Wäre die Zeitmaschine so populär wie das iPhone, hätten wir hier den Titelsong eines Edgar-Wallace-Films mit Heinz Drache als Kommisar in der Hauptrolle. „Oh Sweet Fire“ kümmert sich hingegen kaum um das Original, nimmt verhallte Themen und Motive auf und baut einem Neubau gleich auf Beton. Dass Nosdam hier mit Raymond-Scott-Samples spielt, verstärkt nur den Eindruck eines Ausflugs in die Heimat an einem grauen Tag mit Nieselregen. Wunderbar.