Jeden Freitag haben wir drei Platten für euch – zumeist drei Tipps, mindestens aber drei Meinungen. Nicht immer neu, doch immer die Erwähnung wert. Heute mit: Soft Cell, NASHI44 und Cool Maritime.
Soft Cell – Happiness Not Included
Thaddi: „Hey Thaddi, na? Wie findest du denn das neue Album von Soft Cell?“ „Moment, es gibt es neues Album von Soft Cell? Meine Social-Media-Skills sind offenkundig verblasst. Muss ich mir anhören.“ „Mach das mal und meld dich!“ „Hey, ich bin’s, habe die Platte jetzt ein paar Mal gehört. Ich weiß nicht.“ „Aber ist doch eigentlich wie früher, oder?“ „Ja, aber nein. Stimmt schon irgendwie. Dankenswerterweise wenig Moderne, dann aber doch zu laute Beats und Ibiza-Presets. Das ist schade, weil viele der Tracks dann eben doch genau das atmen und rekapitulieren, was die Band eins ausmachte. Für die Koop mit den Pet Shop Boys könnte ich aber alle Beteiligten ohrfeigen. Ich schiebe diesen Faux-pas eher in Schuhe der Herren Lowe und Tennant als Almond und Ball. Zum Glück ist dieses Stück sehr kurz, es passt aber dennoch nicht. Egal.“ „Was ist denn dann das Problem?“ „Alles ist so clean! Die Platte klingt wie der Kotflügel eines antiken Jaguars, der 24/7 von einem Kotflügel-Experten geputzt wird. Sehr shiny, klar, aber eben auch super langweilig irgendwie.“ „Musst du erklären!“ „Naja, die cheesiness, die Soft Cell zwar nicht immer, aber doch oft hatten, kommt so brutal an die Oberfläche, dass dann eben doch viel verwässert. So wie ein G&T am Ballermann.“ „Also nicht Torremolinos.“ „Nein. Ich habe mir ja Jahre eingebildet, dass Almond Terrormolinos singt. Was ja noch besser gewesen wäre. Aber das geht schon ok so. Das Album hat auch große Momente. Die dann aber auch nur klingen wie in der Vergangenheit. Es gibt Schlimmeres.“ „Wann kommt eigentlich das neue Album von Depeche Mode?“ „Tschüssi!“