Plattenkritik: Douglas Dare - WhelmEntscheidende Details
7.5.2014 • Sounds – Text: Martin RaabensteinVor knapp einem halben Jahr hat Douglas Dares EP „Seven Hours“ schon starke Wellen geschoben ...
Hier folgt nun das Debütalbum für das Londoner Label Erased Tapes, das uns kürzlich erst ein tolles Wohnzimmer-Konzert schenkte.
Es gibt ja eine ganze Menge Musiker, die ihre Stimme selbst am Piano begleiten. Dare unterscheidet sich oberflächlich nur in winzigen Details von den anderen Vertretern dieser Zunft und gerade diese schwer in Worte zu bindende Eigenarten lassen seinen Fluss ein ganz individuelle, faszinierende Biegung nehmen. Spürt er als Poet einen anderen Einstieg in die Musik oder hat er ein viel tiefer sitzendes musikalisches Selbstbewusstsein? Und gleichzeitig (oder gerade darum) so eine bezaubernde Art, diese unerhörte Wucht seines Antriebs in so ruhigen, eindeutigen Bahnen darzubringen?
Gleichwohl finde ich keine adäquate Sprache dafür, ich schaue nach oben und klappe ab und an den Mund auf und manchmal auch wieder zu. Und dann, auf „Swim“, dem neunten Stück, kommt er dann mächtig, lässt den Damm brechen, aber nur kurz. Schon fließt er weiter. Das ist einfach schön, und vielleicht ist es auch völlig egal, warum dem so ist.
Douglas Dare, Whelm, ist auf Erased Tapes erschienen.
Bei Amazon kaufen.