Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Wie dieser hier von Sophia Saze aus New York. Für The Lot Radio zerlegt sie den Dancefloor in seine Elementarteilchen aus zerrendem Bollern, zischelnden Breaks und electroidem Acid.
Es ist nicht immer ganz einfach, die stetig wachsende Geschichte der elektronischen Musik in der eigenen Arbeit zu reflektieren und dabei doch etwas Neues zu erschaffen. Ein altes Problem in einem ebenso alten Business, in dem man sich immer wieder in Sounds verlieben kann, die schon vor 20 Jahren aus dem Himmel der Maschinen gefallen sind. Sophia Saze hat das im Griff – voll und ganz. Das gilt sowohl für ihre DJ-Sets als auch für ihre eigenen Tracks. Für die hat sie mit Dusk & Haze ein eigenes Label geründet und für die erste EP gleich Benjamin Damage und Umwelt als Remixer verpflichtet. Schon bald erscheint ihr Remix für Heathered Pearls auf Ghostly, wo sie noch in diesem Jahr mit eigenen Tracks debütieren wird – läuft.
Ihr Mix für The Lot Radio aus Brooklyn wurde Anfang Juni ausgestrahlt. Knapp zwei Stunden Peaktime, bei der man gar nicht merkt, wie schnell eben die vergeht. Die generelle Dringlichkeit, die überbordende Attacke kaschiert Saze mit einer perfekten Auswahl an Tracks, die sich zwischen allem Bouncen, Bollern und Breaken wundervoll durch die Gezeiten winden und erneut beweisen, dass alles irgendwie zusammengehört, wenn man es nur zusammen denkt. Und der Pegel des Mischpults dabei konstant rot glüht.
