Mix der Woche: MadteoNew Yorker Jazz-Brille mit reichlich Dioptrien
21.5.2019 • Sounds – Text: Thaddeus HerrmannMixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser hier kommt mal ganz ohne 4/4 aus.
Matteo Ruzzon hat das Clubbing in Italien kennengelernt und in New York perfektioniert – auf allen nur erdenklichen Ebenen: DJ, Producer, Label-Macher. So weit, so gewöhnlich. Aber das stimmt natürlich nicht im herkömmlichen, Rave-verbundenen Sinn. Wenn Ruzzon spielt, geht es nicht zwingend um die grade Bassdrum und den handelsüblichen Hedonismus, im Gegenteil. Hier ist jemand, der Musik liebt und keine bestimmten Genres. Genau das macht ihn so wundervoll unberechenbar, sein Leben als Musiker vielleicht auch ein bisschen schwerer, aber struggeln kann man ja in New York. Und Platten kaufen. Ohne das geht es bei Ruzzon nicht.
Für die großartige Mix-Serie „Trushmix“ von DJ Fett Burger und L.A. Morillo hat er vor allem Jazz rausgesucht. Und andere Dinge mit Tüdelü. Dabei geht er eigentlich viel weiter, als das ein Techno-Dude je könnte oder wollte. Sollte man mal drüber nachdenken.