Mix der Woche: Konkrit – Antime Mix Tapes Vol. 1Über sonderbare Doppeldeutigkeiten des Pianos und andere dringliche Fragen
15.3.2016 • Sounds – Text: Thaddeus HerrmannMixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser hier kommt aus Berlin und ist nur an der Oberfläche weird.
Kristoffer Cornils hat diesen Mix gemacht. Der Autor, Journalist, Labelbetreiber und DJ gräbt sich in gut 60 Minuten durch Tracks, von denen die meisten aus der Kategorie „Heute Geheimtipp, morgen auch“ stammen. Außer Pink Floyd, Holly Herndon und Jessy Lanza vielleicht. Mit anderen Worten: Hier gibt es viel zu entdecken, aufzusaugen und auswendig zu lernen. Und diese Mixe sind ja bekanntlich die besten. Viel besser auf jeden Fall als die aus der Kategorie „Downloaded for Richie Hawtin“. Auch wenn Richie natürlich toll ist und sogar ein bisschen weird.
Was lernen wir? Das Label, an dem Kristoffer mitarbeitet, heißt „Antime" (Filter-Konsumenten mindestens wegen Fontarrian bekannt, der Mix wurde nur mit Vinyl gemacht (nicht wichtig, knistert aber mitunter sehr schön), auf der neuen LP von Thomas Köner sind gute Tracks, wir müssen allesamt wieder mehr Deaf Center hören (oder auch nur Otto) und Leyland Kirby sowieso (lieber die späten Sachen, wer v/vm-7"s braucht: bitte einfach anrufen). Der Rest ist pure education durch die diamantene Tonabnehmer-Nadel. Mal kreuz und quer (das ist die an der Oberfläche schimmernde weirdness), mal offenherzig geradeaus, ohne Rücksicht auf emotionale Verluste.
##Tracklisting
- Thomas Köner – Tiento De La Luz 5
- Deaf Center – City
- S S S S – Tyranny Of Intimacy
- Holly Herndon – Solo Voice
- Julia Holter – Goddess Eyes I
- Maxim Wolzyn – Reconstruction
- ˆL_ – The Outsider
- Jenny Hval & Susanna – Black Lake
- Pink Floyd – The Great Gig In The Sky
- Woob – Odonna
- Laurine Frost – Marionette Manifesto
- Watazumido-Shuso – Rinmon
- Moin – Clancy
- Casi Cada Minuto – Intonarumori
- M.E.S.H. – Imperial Sewers
- Jessy Lanza – You Never Show Your Love
- Leyland James Kirby – Don’t Sleep I Am Not What I Seem, I’m A Very Quiet Storm