Mix der Woche: Johanna Schneider & DorisburgHybrid macht auch Aphex Twin
6.11.2018 • Sounds – Text: Ji-Hun KimMixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser hier zeigt, wieso in Stockholm noch immer die besonderen Geschichten erzählt werden.
Als vor einigen Tagen Aphex Twin in Berlin spielte, fragten alle, was und wie Herr James denn überhaupt spielen würde. Hybrid, hieß es dann in Facebook-Kommentarspalten oft. Eine Mischung aus Live und DJ-Set halt. Das was Jeff Mills schon irgendwie immer gemacht hat, braucht heuer zwecks Marketing einen passenden Namen. So ist das eben im durchkalkulierten DJ-Business. 70 Euro sind ja auch eine Menge Holz für ein „DJ-Set“. Aber wen interessiert das eigentlich heute noch. Seit einigen Jahren gehören ja auch allerhand exklusive B2B-Sets zum Standard-Vokabular aller möglichen Partys und Festivals. Irgendwie muss man Spannung und Exklusivität aufbauen. Da geht aber noch einer mehr. Dieses Set von Johanna Schneider (Esperanto Music) und Dorisburg ist nämlich nicht nur B2B, sondern dazu auch noch Hybrid. Dass sowas überhaupt geht! Aber genug gehatet. Dieses rund drei Stunden lange Set nimmt sich am Anfang viel Zeit und Schneider und Dorisburg erzählen eine wunderbare Geschichte. Schneider an den Decks und Alexander Berg aka Dorisburg an Synthesizer und Drummachines. Ziemlich großartig, was da im August in Stockholm aufgenommen wurde. Hat bestimmt auch keine 70 Euro gekostet.