Mix der Woche: Jacques GreeneMelodien für den Dancefloor

Jacques Greene MdW 20180514

Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser hier kommt vom Kanadier Jacques Greene: 48 Minuten, vollgepackt mit Edits und unveröffentlichtem Material aus dem eigenen Studio – Dancefloor-Kitsch at its best.

Anruf von NTS bei Philippe Aubin-Dionne aka Jacques Greene.

Hey Philippe, wie geht’s dir?
Alles gut soweit, bei euch?

Ja, doch auch. Du hör’ mal, wir haben da noch einen freien Slot am 26 April. Lust auf ’ne Stunde On-Air? Ist ja schon wieder ein halbes Jahr her, seitdem du das letzte Mal da warst.
Weiß nicht. Ich hatte letztes Mal das unveröffentlichte Material mit Clams Casino dabei. Aber ihr habt ihn hinterher als „Cloud-Rap-Producer“ bezeichnet. Das fand er gar nicht witzig. Der hat richtig Stress gemacht anschließend.

Warum?
Weil er schon mit FKA Twigs, Blood Orange, A$AP Rocky, The Weeknd, Mac Miller und was weiß ich wem zusammengearbeitet hat – von seinen Remixen für Lana del Ray oder Sia mal ganz zu schweigen.

Mh. Sorry. Soll ich ihn nochmal anrufen?
Auf keinen Fall. Wir haben uns gerade wieder vertragen. Aber mit neuem Exklusiv-Material von CC braucht ihr nicht mehr rechnen.

Heißt das du bist dabei?
[unverständliches Grummeln …]

Komm schon Philippe. Du hast doch immer was auf Halde. Bis morgen muss ich den Sendeplan einrei …
Auch das noch. Aber naja. Da keine Platte ansteht, weil das Debütalbum erst ein Jahr her ist, hab ich natürlich Exklusiv-Material für eine volle Sendung. Techno, melodisch, bisweilen kitschig, aber relativ straight-forward. Ein paar Vocals sind dabei. Ein paar echte Perlen auch, wie ich finde. Und die ein oder andere Ambient-Nummer fliegt hier auch noch rum. Bloß brauche ich derzeit kein bisschen Promo. Also: Was hast du anzubieten, außer der Belegung meines Terminkalenders? Nach dem Debakel vom letzten Mal – von dem ihr zwar nichts mitbekommen habt, aber trotzdem – sag’ ich nicht einfach ja.

Längeres Schweigen.

Ich hab’ ne Idee!
Lass hören.

Hast du Bandcamp?
Login-Daten müssten irgendwo rumfliegen, ja.

Du spielst deine Musik, wir nehmen die auf und überspielen sie auf Tape. Im NTS-Keller müssten noch ein paar hundert Leerkassetten rumfliegen. Und die verkaufst du dann per Bandcamp. Jeder dritte Studiogast erzählt uns gerade, wie gut Tapes funktionieren. Das ist der neue Shit, the new Vinyl, ehrlich. Wir machen das aber als Limited Edition, so groß ist der Keller nämlich auch nicht. Aber das wird laufen, „Sold Out“ – versprochen. Macht sich auch immer gut im Bandcamp-Profil, weckt Begehrlichkeiten.
Die Tracks sind ungemastert.

Egal.
Haben keine Titel.

Macht nichts.
Kann ich sie im Mix spielen?

Hör mal Philippe, du weißt doch noch was eine Kassette ist oder?
Achja. Ok, cool.

Stille.

Noch da?

Ja, einen Moment. Ich bestätige nur kurz den Sendepl … Hey, hast du etwa aufgelegt?

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