Mix der Woche: Heathered PearlsUnerwartete Dancefloor-Wucht
22.3.2016 • Sounds – Text: Thaddeus HerrmannMixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser hier kommt aus Brooklyn, von Jakub Alexander. Als „Heathered Pearls“ hat er kürzlich ein fast schon stilles Album veröffentlicht. Dass so jemand dann derartig auf die Bassdrum-Pauke haut, ist überraschend.
„Body Complex“ heißt das Album, mit dem Jakub im vergangenen Jahr einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Keine Überraschung: Seine Mischung aus Songwriting, Elektronik und einerseits sehr atmosphärischer, andererseits aber auch extremst verwurschtelter Produktion passt gut in die heutige Zeit, in der sich jeder bei jedem bedient und Genres noch für wenig mehr als grobe Kategorisierungen gut sind. Grob ist die Platte von Jakub übrigens ganz und gar nicht.
Wenn man so ein Album als Visitenkarte in die Welt entlassen hat, sind die Rückschlüsse offensichtlich. Das ist die Musik, der Style, den der Produzent mag, hört, auch privat. Das mag so sein. Was man jedoch nicht erahnt, ist seine DJ-Karriere, seine Liebe für Detroit Techno und deepen House, eine Liebe, die er jahrelang in Clubs hinter den Plattenspielern ausgelebt hat.
„I actually love to just jump into deeper end Detroit techno when it comes to playing out. That’s what makes me feel the most comfortable and connected to the people that come out to have a good time, I try to capture that for the meat n potatoes in a mix. It’s fun to explore in a mix but capturing that glimpse of what I like sharing with people at night is always my focus in a mix.“
Wieder was gelernt.
Darum sei auch erst das Hören seines Albums empfohlen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, mit wem man es hier überhaupt zu tun hat. Dann wird der Mix angeschmissen. Auch wenn es kein Tracklisting gibt: Man trifft bzw. hört viele Bekannte.