Mixe gibt es wie Sand am Meer. Dieser hier könnte den Jahreszeitenwechsel nicht besser einfangen, abnehmen und für den Dancefloor anstreichen – in den schönsten gedeckten Farben.
Auch in der Musik gibt es diese „muted colours“. Das sind dann Tracks, die nicht nur in ihrer Stimmung eher verhuscht sind, sondern auch in den Chords eine ganz bestimmte monochrome Farbenpracht ausstrahlen und sich dabei in melodiöser Zurückhaltung üben. Das bedeutet nicht, dass die Stücke langsam, langweilig oder gar ambient sind, ganz im Gegenteil. Harry Wills weiß, wovon ich spreche. Der Frankfurter erhebt genau diesen Sound-Ansatz zum Thema in seinem aktuellen Mix – aufgenommen für Oblique aus Syndey, einem noch relativ neuen Party-Kollektiv rund um Tom Ackroyd, Lawrence Daffurn und Wilf Gray. Zwischen sanften 4/4s, leichten Breaks und zweisteppigen Garage-Reminiszenzen feiert Wills die Durchsetzungskraft und Faszination der „stehenden Tönchen“, endlos gehaltene verfilterte Strings und oszillatorische Zukunftsversprechen, die die in ihrer mitreißenden Intimität jeden Grauton des Himmels in einen schimmernden Regenbogen verwandeln.
Das ist so gut, dass ich diesen Mix gerne auf Dubplates schneiden lassen würde. Danke.