Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser hier ist wie eine Enzyklopädie des Soul. Und kommt von jemandem, der sich damit hervorragend auskennt.
Wer in Berlin schon länger ausgeht – richtig länger – ist regelmäßig vor den Plattenspielern von DJ Nomad gelandet. Ein Urgestein, mindestens der Post-Wende-Rave-Karriere der Mauerstadt. Nomad ist so jemand, der eigentlich alles auflegen kann und dabei immer genau richtig liegt. Ich erinnere Hans vor allem aus der Drum-and-Bass-Blase. Er war around, und das fühlte sich gut an. Aber wie das so ist, verliert man sich aus den Augen. Dass er immer noch auflegt? Hatte ich gehofft, aber nicht verfolgt. Dass er noch produziert? Dito. Zusammen mit Dirk Leyers machte er das „Africaine 808“-Projekt.
Anfang des Monats spielte Nomad in der Palomabar. Ohnehin einer der besten Orte in der Stadt für gute Musik. Und: spielte Soul, Disco, House und Artverwandtes – sechs Stunden lang. Die ersten drei davon haben es nun auf Soundcloud geschafft. Es bleibt die Hoffnung, dass der zweite Teil folgt. Denn: Ich habe keine Ahnung von dieser Musik und bekomme meine Ohren gar nicht mehr weg vom Kopfhörer. So toll ist das. Und international. Es gibt bestimmt Menschen, denen es genauso geht. Danke, lieber Hans!