Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartige. Und aus Detroit. Und sommerlich. Und housig. Auf dass der Asphalt der Gratoit Avenue in den Beats schmelze.
Lange nicht mehr an Detroit gedacht. Das fiel mir kürzlich auf, als ich über einen halbgaren Artikel bei „Slate“ stolperte, in dem darüber diskutiert wurde, ob es nicht endlich an der Zeit sei, das Techno-Erbe der Stadt touristisch auszuschlachten. Halbgar, weil einerseits – natürlich – Dimitri Hegemann wieder zu Wort kommen darf und andererseits, weil sich in diesem Text ein bemerkenswerter Satz findet. Es gäbe in Detroit einfach keine große Szene, die man entdecken könne. Dieser Satz liest sich wie ein Schlag in die Fresse und bezieht sich tatsächlich auf etwas noch viel Schlimmeres: die Clubs. Von denen es nicht genug gibt. Das mag richtig sein, aber sind Clubs nicht nur ein Aspekt der „Szene“? Anyways.
An neuen Labels mangelt es jedenfalls nicht. Eines davon ist Portage Garage Sounds, betrieben von den beiden Brüdern Ben und Zachary Saginaw, Letzterer veröffentlicht als Shigeto. Aktuell gibt es von PGS mehr Podcasts als Veröffentlichungen, aber das kann sich ja noch ändern. Die Mix-Reihe ist jedenfalls ausgesprochen fein und bemerkenswert, weil hier bislang Menschen aus der Detroiter Gegend im Vordergrund stehen. Talking about szene. Einer davon ist Dave Marroquin aus Ann Harbor, der wiederum ein Label betreibt: Vanity Press Records. Blütenweißer House, sehr klassisch, sehr oldschool, sehr vocalig. Sommer eben. Für diese Downtown-Momente, die es nur Downtown gibt. Und für immer auch nur dort geben wird. Sehr gut. Das finden die Techno-Touristen bestimmt auch super.