Mix der Woche: Best of Eins ZwoDer Turntablist und DJ 12 Finger Dan im Highlight-Fieber
24.10.2017 • Sounds – Text: Ji-Hun KimMixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. Dieser hier rekapituliert das große Werk der deutschen HipHop-Ikone Eins Zwo.
Mit der Popmusikgeschichtsschreibung ist es schon manchmal kompliziert. Kürzlich sprach ich mit einem jüngeren (Rap-)Musikfan, der Dendemann nur aus dem Neo Magazine Royale mit Jan Böhmermann kannte. „Du kennst Eins Zwo nicht? „Gefährliches Halbwissen“, die „Sport“-EP?“ Achselzucken. Man kann da keine Vorwürfe machen. Am Ende sind wir Musikjournalisten selber schuld. Diskurse müssen eben am Leben gehalten werden und auch bei deutschsprachigem HipHop gibt es einige Fälle, die heute kaum noch eine Rolle spielen. Neben Eins Zwo zählen Doppelkopf mit Sicherheit auch noch dazu. Daniel Ebel aka Dendemann und DJ Rabauke waren nicht nur mit den oben genannten Releases ein Höhepunkt der hiesigen Rap-Geschichte. Smarter, witziger, eloquenter und reflektierter waren Reime wohl noch nie und man wird sagen dürfen, dass für den weiten Mainstream Dendemann auch einfach zu sophisticated und klug gewesen ist. Für mich zählen alle Eins-Zwo-Platten weiterhin zu meine absoluten Lieblingen und der der DJ 12 Finger Dan hat ein kurzweiliges Best-of gemixt. Kompakte Cuts, sinnvolle Übergänge – eine großartige Werkschau und ein guter Einstieg für alle, die wissen wollen, was Dende vor seiner CV-Etappe beim Öffentlich-Rechtlichen gemacht. Für Fans ist es nicht weniger als die perfekt gemixte Best-of-Compilation, die es nie gegeben hat.