Die beste Clubmusik ist die, die man auch ganz leise hören kann. Das ist heute relevanter denn je. Es geht nicht mehr um Effekthascherei und die vermeintliche togetherness auf dem Floor: Alles was zählt, sind die berühmt-berüchtigten fucking feelings in uns selbst. Da hat ein Gros der Peaktime nichts anzubieten. Eh alles viel zu optimiert für Anlagen, die jetzt einstauben.

Albrecht Wassersleben, Mitgründer von Uncanny Valley, hat die Lösung parat. Sein neuer Mix – für die von ihm ins Leben gerufene Event-Reihe MiDi, die natürlich auch im Lockdown steckt – versammelt Stücke, die wir alle schon seit Jahren nicht mehr gehört haben dürften. Und fast ausschließlich aus einer Ära stammen, in der die schon erwähnten fucking feelings eben alles bedeuteten. Das ist ein Mix, der es aus dem Stand in die Top 3 meiner Allzeit-Lieblinge der House-Mixtapes schafft. Die anderen beiden kann ich nicht mehr hören, die hab ich nur auf Kassette. Was diese Stücke zusammenhält? Vornehmlich Vocals. Von verhalten über episch bis fordernd. Das ist auch der Grund, warum Genres hier gar nicht die tragende Rolle spielen. Auch wenn es natürlich irgendwie House ist und bleibt. Wundervoll. Danke. Trotz Wham.