Mitgehört: Musik aus dem Filter-SchwarmHeute: Andrea Gercken, Markenberaterin
17.12.2018 • Sounds – Protokoll: Martin Raabenstein, Illustration: Isabell SimonIn seiner Kolumne „Mitgehört“ befragt Martin Raabenstein ganz unterschiedliche Menschen, was sie musikalisch umtreibt. Von prägenden Momenten bis zu aktuellen Highlights: Die Jukebox des Filter-Schwarms wird mit jeder Folge bunter. Heute: die Markenberaterin Andrea Gercken.
Magst du dich kurz vorstellen?
Ich bin in München geboren und trage daher die Berge und das so genannte „Münchner Gfühl“ in meinem Herzen. In Berlin lebe ich seit vier Jahren und arbeite als selbstständige Beraterin und Strategin. Ich helfe Kunden dabei, ihre Markenbotschaft im Digitalen ihrer gewünschten Zielgruppe näher zu bringen und berate sie, wie man eine Produktidee überhaupt zu einer Marke machen kann, was Storytelling heutzutage bei so vielen Kanälen eigentlich bedeutet und wie man es umsetzt. Ein sehr vielseitiger Beruf, der manchmal unfassbar anstrengend ist – aber dafür wird es einem nicht langweilig!
Woran arbeitest du gerade?
Momentan arbeite ich angestrengt an einer Sache: eine möglichst entspannte Weihnachtszeit zu haben. Ich bin selbstständig und daher versuche ich all meine laufenden Projekte so gut es geht noch dieses Jahr abzuschließen, um nicht unter dem Weihnachtsbaum mit Rechner zu sitzen.
Was hörst du zur Zeit gerne?
Dank der Weihnachtszeit überraschend viel klassische Musik. Zum Beispiel Tschaikowski. Aber auch Hauschka und Nils Frahm – der liebe Herr Sinatra mischt sich auch mit rein.
Was ist das Besondere für dich an dieser Musik und Mischung? Dazu hast du doch bestimmt eine persönliche Geschichte zu erzählen. Was fasziniert dich zum Beispiel an Nils Frahm?
An Nils Frahm fasziniert mich schlicht die Art und Weise, wie er Musik macht. Wie er seine Instrumente spielt und vor allem wie viele gleichzeitig. Das dabei entstehende Ergebnis ist ausnahmslos beeindruckend. Wer die Chance hat ihn live zu sehen, der sollte sie nutzen. Zu sehen, wie tief dieser Mann in das, was er tut eintaucht, ist magisch.
Und Tschaikowski?
Tschaikowski erinnert mich an meine Kindheit, Ballettunterricht und die Weihnachtszeit, daher höre ich es um die Jahreszeit immer wieder gerne. Der Heiligabend war damals gefühlte Lichtjahre entfernt, wenn es Anfang Dezember war – und meine Schwester und ich haben sehnsüchtig die Tage gezählt. Heute denke ich mir: „Schon der erste Advent – wie soll ich das alles nur bis Weihnachten schaffen?“
Verbringst du generell viel Zeit mit Musik?
Eigentlich weniger. Wenn ich mich mit den Musiknerds aus meinem Freundeskreis vergleiche, bin ich gnadenlos ahnungslos. Ich höre viel Musik während meiner Arbeit oder beim Sport. Und da kann ich wahrlich sagen: Sie trägt mich durch den Tag oder meine Laufeinheit. Ohne Musik würde mir vieles viel schwerer fallen, das steht fest.
Deine älteste tonale Erinnerung?
Grauenhafteste Kindheitserinnerung an die Musikschule, die ich gehasst habe. Besser gesagt die anderen Kinder dort. Weshalb ich selbst nie ein Instrument gelernt habe, was ich nun natürlich total bereue. Und mein allererstes Konzert waren in den 90ern die Spice Girls im Olympiastadion München. Das war der Wahnsinn damals für meine Schwester und mich.
Und dein All-time-favourite? Track oder Album?
Super schwer zu entscheiden, aber Michael Jackson begleitet mich tatsächlich schon mein ganzes Leben. Ob damals bei meinem Dad im Auto oder heute. Immer, wenn ich nicht weiß, was ich hören soll, dann höre ich ihn. Und werde dabe nie enttäuscht.