IlluviaUnser Mix der Woche

19.1.2021 • Sounds – Text: Thaddeus Herrmann

Mixe gibt es wie Sand am Meer. Einige sind großartig. So wie dieser hier. Illuvia bringt uns die smoothe Seite des Drum and Bass in Erinnerung. Ready to dance?

Drum and Bass – ich meine das durchaus ernst – ist ein Genre, bei dem es lohnt, dabei gewesen zu sein. Damals, als die unterschiedlichsten Spielarten auf uns herunterprasselten, vom Happy Hardcore der frühen Tage über eine gewisse Ernsthaftigkeit bis zum ultimativen Boom-Tsckakk-Atomkrieg.

Im besten Fall vereinten sich diese Spielarten ab einem bestimmten Punkt zu stimmigen Sets. Aber: Dieser beste Fall trat nur selten ein. Vielmehr verfiel die Szene in diverse Sub-Genres, die ihren ganz eigenen Sound wie eine Monstranz vor sich her trugen. Schade eigentlich. Die wenigen DJs, die nach wie vor in der Lage und auch willig waren, alles miteinander zu verbinden, lassen sich bis heute an einer – okay, vielleicht zwei bis drei Händen abzählen. Illuvia – Ludvig Cimbrelius – hat sich in seinem neuen Mix für ASIP voll und ganz auf die eher sanfte, melodiöse, und doch zupackende Seite des Genres konzentriert. Eine Abfahrt sonders gleichen. Zwischen Boymerang, Photek, J. Majik, Seba & Lotek und Hidden Agenda mixt er sich durch die sanfte, aber nicht weniger kraftvolle Epoche des Drum and Bass. Immer wissend, dass hinter diesen Tracks schon die nächste Stufe der Evolution lauerte – die hier und da auch schon in diesem Mix durchklingt: das Abstrakte(re), die noch viel reinere Auseinandersetzung mit der Technologie, der Basis hinter der Musik.