DJ Premier, Sean Nicholas Savage, Sage MartensWochenend-Walkman – 22. Juli 2022

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Jeden Freitag haben wir drei Platten für euch – zumeist drei Tipps, mindestens aber drei Meinungen. Nicht immer neu, doch immer die Erwähnung wert. Im letzten Walkman vor der Sommerpause haben wir für euch DJ Premier, Sean Nicholas Savage und Sage Martens.

DJ Premier HipHop 50 Vol1

DJ Premier – Hip Hop 50, Vol. 1

Ji-Hun: 50 Jahre HipHop und Rap. Ein halbes Jahrhundert des heute kommerziell wohl wichtigsten Musikgenres der Welt. Das Label Mass Appeal Records, das von Nas und Peter Bittenbender gegründet wurde, feiert das Jubiläum mit der zehnteiligen EP-Reihe „Hip Hop 50: The Soundtrack“. Producer wie Swizz Beatz, Mike Will Made It, Mustard, Tainy, The-Dream und andere sind dafür angekündigt. Aber irgendwie ist es logisch, dass Großmeister DJ Premier den Rundlauf eröffnen darf. Fünf Tracks wurden von Primo produziert und hier geht nichts daneben. Raps gibt es von Joey Bada$$, Remie Ma und Rapsody, Nas, Run The Jewels, Slick Rick und Lil Wayne. Ein exquisites wie grandioses Line-up, das generationsübergreifend fungiert und die Aufgabe ernst nimmt, HipHop adäquat die Ehre zu erweisen. Die Latte liegt mit der ersten Ausgabe der Reihe definitiv ziemlich hoch, macht viel Spaß und lässt die Spannung oben, was demnächst sonst noch kommen wird.

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Sean Nicholas Savage

Jan-Peter: „Oh, ups, tschuldigung (flüsternd): Ich wollte gar nicht stören. Aber echt, Simon & Garfunkel, die Kings of Convenience und The Beautiful South, Active Child, alle in einem Raum? Das musste ich mir doch mal anschauen bzw. anhören. Klang so schön von draußen, die Musik. Hier drinnen auch. Also nix für ungut – weitermachen!“ Sean Nicholas Savage aus Montreal schafft es mit seinem wundervollen Leise-ist-das-neue-Laut-Album, stilsicher zwischen cheesy und Crooner hindurchzusteuern. Für mich eine echte Entdeckung. Einmal mehr Danke, Wochenend-Walkman.

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Sage Martens – Riding Fences

Thaddi: Matthew Sage und Lieven Martens haben gemeinsam ein Album produziert. Ersteren kannte ich bislang überhaupt nicht, letzteren als Macher des feinen Labels Edições CN. „Riding Fences“ soll eine Art Country-Western-Platte sein, natürlich abstrahiert und kontinuierlich dekonstruierend, eine musikalische Auseinandersetzung mit Land, Menschen und Tradition, die oft genug schlicht und einfach in die Gegenwart übersetzt wird. Das ist mitunter sehr Collagen-artig. Und wir wir alle wissen, liegt die Kraft der Collage im Assoziativen, im bewussten Wegdriften. Was bietet sich auch sonst an in den unendlich weit scheinenden Ebenen und Landschaften. Dieses Wegdriften initiiert auch immer wieder melancholische Passagen, pure Schönheit, verpackt in Erinnerungen, deren Wahrheitsgehalt gegen Null geht. In diesen Momenten glänzt die Musik der beiden Produzenten besonders eindrucksvoll. Dass Musik flirren kann, wissen wir. Aber genau wie diese Landschaften? Das wusste ich bislang noch nicht.

AuseinandergefetztDie documenta und ihre Zerreißprobe. Ein Update.

Frequenzfilter 23. Juli 2022 – andere Medien, andere ThemenBands und ihre T-Shirts, Beton, Afrikas Rohstoffe