Kontingenz, musikalische Brillanz, einzigartige Live-Momente und hochklassige Improvisation machen die Konzertreihe 4fakultät von der ersten Ausgabe an aus. Wenn an diesem 6. August im Kunsthaus Hamburg zum 20. Mal die Reihe stattfindet, dann werden wie immer die Karten neu gemischt und wir dürfen gespannt sein, was Fans experimenteller und elektronischer Live-Performances erwarten wird. Das Programm wurde diesmal gemeinsam mit der Co-Kuratorin und Künstlerin TinTin Patrone erstellt. Für die visuelle Gestaltung sorgen Alexander Trattler und Artur Musalimov, die beide mit live-generierten Projektionen arbeiten.

Im Vergleich zu den bisherigen Veranstaltungen gibt es einen größeren Fokus auf das Installatorische und Skulpturale – das Konzert ergo als audiovisuelles Gesamtkunstwerk. Konstantin Bessonov vom Programm-Team erklärt: „Bei dieser Kunst-Ausgabe wird garantiert nicht alles glatt gehen. Der musikalische Unfall ist sozusagen vorgeplant.“ Simon Roessler ergänzt hierzu: „Die gesamte Zusammenstellung ist ziemlich genau das, was wir mit der Reihe von Anfang an wollen, und was gerade im Kunsthaus besonders gut funktioniert: Kunst aus Musik. Musiker:innen oder Musik-Gruppen wie Skulpturen oder Installationen nebeneinander stellen und beim Spielen miteinander in Kontakt bringen.“ Gerade an einem Ort wie dem Hamburger Kunsthaus könne die Kunst und die Musik Momente schaffen, in denen es „Klick macht“.

Dementsprechend unterschiedlich fallen auch diesmal die Set-ups der Artists aus. Die Weltklasse-Schlagzeugerin Valentina Magaletti tritt gemeinsam mit Multi-Instrumentalistin Laila Sakini auf, die von DJ-Sets bis zu experimentellen Vocal-Performances über ein erfrischend breites und vielfältiges Ausdrucksportfolio verfügt. Der Möglichkeitsrahmen könnte offener kaum sein.

Greta Christensen und Camilla Sørensen sind zusammen Vinyl-Terror & -Horror. Sie arbeiten mit Schallplatten und Schallplattenspielern als wären sie Klang-Automaten bzw. Musikskulpturen. Turntablism anders gedacht, in dem es vor allem auch um die Materialität und maschinellen Eigenschaften der Medien geht.

Manisch und wahnwitzig dürfte es indes bei Moneyfriends werden. „Performativer Dada-Jazz mit den Mitteln des Noise-Rock“ bezeichnet das Kurationsteam die Musik des Trios, die im Kontext des Abends eine besondere, weil vielleicht energetischste und lauteste Rolle einnehmen könnte.

Die chinesisch/taiwanesisch-amerikanische Musikerin Audrey Chen arbeitet mit Gesang und Cello und stellt im Bereich Dynamik den Gegenpol zu Moneyfriends dar. Bei ihren Performances geht es auch um die musikalische Partizipation der Zuschauenden. Selbst das Atmen des Publikums wird hier zum musikalischen Klang.

Die Performances der stilübergreifenden Improvisationsreihe sollen ineinandergreifen, verknüpft und verbunden werden. Wie das gelingt, wird zum spannenden Teil des Abends. Auch Simon Roessler will sich überraschen lassen: „Ich bin gespannt, wie es bei diesen Kombinationen zwischen den Musiker:innen funkt oder auch knallt, oder sogar still bleibt. Und dann macht es bei den Zuhörenden „Klick“. Vor allem, wenn das Zuhören ein aktiver Teil ist, auf den ich mich nicht nur einlasse, sondern bei dem sich etwas in mir verändert.“

4fakultät #20

Kunsthaus Hamburg

Klosterwall 15

20095 Hamburg


6. August 2022

Einlass – 19 Uhr

Beginn – 20 Uhr

Weitere Informationen so wie Tickets findet Ihr hier:
4fakultät #20