Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind. Und zum Glück abgespeichert wurden.
Mutationen
Politik und Wissenschaft schauen besorgt auf die zahlreichen Covid19-Mutationen, die auf der ganzen Welt auftauchen. Sei es in Großbritannien, Südafrika oder auch Brasilien. Sie sind in der Regel noch ansteckender als die ursprünglich bekannten Varianten. Aber wieso ist dem so und wieso ausgerechnet jetzt? Megan Molteni geht für Wired diesen und weiteren Fragen nach und spricht mit zahlreichen Forscher:innen. Aber auch hier gilt: Umso mehr die Ansteckungsrate gen Null geht, desto eher können auch die gefährlichen Virusmutanten unterdrückt werden.
“That suggests there’s an advantage to these mutations,” says Stephen Golstein, an evolutionary virologist who studies coronaviruses at the University of Utah. “Every SARS-CoV-2 variant ‘wants to be more transmissible,’ in a sense. So the fact that so many of them are landing on these mutations suggest there could be a real benefit for doing so. These different lineages are essentially arriving at the same solution for how to interact more efficiently with the human receptor, ACE2.”
Mandelmilch-Verpackung
Ob Milch oder Jogurt: Vegane Ersatzprodukte auf Basis von Soja, Mandeln oder Hafer sind auf dem Vormarsch. Die Agrar- bzw. Milchlobby agiert schon länger dagegen – und das erfolgreich. Deshalb dürfen diese Produkte ja schon eine Weile nicht mehr „Milch“ oder „Jogurt“ genannt werden. Nun will man noch weiter gehen. Die aus ökologischer Sicht ganz klar zu bevorzugenden, pflanzlichen Produkte sollen in der EU auch nicht mehr in den gleichen Verpackungen verkauft werden dürfen, wie Milch und Jogurt. Ein Skandal, über den bislang noch viel zu wenig gesprochen wird.
Even simply showing climate impact by comparing the carbon footprint of their products with dairy equivalents could become illegal.
Vegan ‘dairy’ products face EU ban from using milk cartons and yoghurt pots – and UK could be next
Trucker-Leben
Für die taz hat sich Mitsuo Iwamoto dem deutschen Lastwagenfahrer Axel Fischer angeschlossen und ihn auf seiner Reise aus England nach Deutschland begleitet. Nach vollzogenem Brexit und während Corona gibt es viel Zeit für Geschichten und Beobachtungen. Denn natürlich dauert der Trip viel länger, als er dauern müsste. Ein packende Reportage zwischen prekärem Arbeiten, einem im Niedergang befindlichen Job und der neuen europäischen Realität.
Kein Ort steht wohl derart für die Errungenschaften, aber auch für das Versagen der EU wie der Eurotunnel.
Karl Popper trendet
Die meisten Zeitungen haben rückläufige Verkaufsszahlen, aber die Wochenzeitung ZEIT boomt. Und auch im Onlinebereich steht die Marke gut dar. Warum ist das so? Und wie (re)agiert man als Medium in Corona-Zeiten auf ständig neue Erkenntnisse und Realitäten? Ein Fachgespräch mit ZEIT-Onlinechef Jochen Wegner, der Teil der Print-Chefredaktion ist und Gastgeber im Endlos-Podcast „Alles gesagt“ ist.
„Wir versuchen, den Eindruck zu vermeiden, jemand könne genau wissen, was in einer nie dagewesenen Situation zu tun sei. Dieser Versuchung erlagen leider sogar manche Wissenschaftler. Der Physikerin Angela Merkel aber hat man zu Beginn der Pandemie angemerkt, dass sie kommunizieren wollte: Wir wissen es doch auch nicht. Und wir müssen uns dennoch für einen Weg entscheiden, um es herauszufinden.“