Leseliste 23. Januar 2021Klima, Gastroeröffnung, Adobe Flash, Sister With Transistors

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Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind. Und zum Glück abgespeichert wurden.

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Photo by Jeremy Bishop on Unsplash

Klima

Der Buchautor David Wallace-Wells hat mit seiner Kritik „The Uninhabitable Earth“ viele Menschen wachrütteln und über die wahren Ausmaße der Klimakatastrophe informieren können. Im New York Magazine hat er nun ein neues Essay veröffentlicht, das vorsichtig optimistische Töne anschlägt. Denn 2020 war für ihn auch ein Jahr, das nicht nur die weltweite CO2-Produktion senken konnte, sondern es war auch ein Jahr, in dem auch die letzten Klimaleugner scheinbar Einsicht gezeigt haben. Nur mit Realismus und Optimismus sei die weltweite Klimakatastrophe auch globalpolitisch abzuwenden. Ein umfangreicher wie intensiver Longread.

What is perhaps most striking about all the new climate pledges is not just that they were made in the absence of American leadership but that they were made outside the boundaries of the Paris framework. They are not the result of geopolitical strong-arming or “Kumbaya” consensus. They are, instead, plans arrived at internally, in some cases secretly. This has been eye-opening for the many skeptics who worried for decades about climate’s collective-action problem — who warned that because the benefits of decarbonization were distributed globally while the costs were concentrated locally, nations would move only if all of their peers did too.

After Alarmism: The war on climate denial has been won. And that’s not the only good news.

Klinker

Foto: Redaktion

Überzeugungstäter*innen

Es sind denkbar beschissene Zeiten für die Gastronomie: Alle Läden sind zu. Eine Wiedereröffnung ist bis auf Weiteres nicht in Sicht, und die eigentlich recht großzügige Hilfe des Staats fließt nicht, was viele Betriebe in arge Liquiditätsprobleme führt. Warum tut man sich Gastro überhaupt noch an? Und wie um alles in der Welt kommt man auf die Idee, in Zeiten wie diesen auch noch neue Projekte zu starten? Brand Eins hat sich mit den – jungen – Betreibern des 2019 eröffneten Restaurants „Klinker“ in Hamburg unterhalten, die kürzlich auch noch eine Bar eröffnet haben, als seien die Schulden und Sorgen nicht schon hoch genug.

Aaron Hasenpusch und Marianus von Hörsten sind beide 28 Jahre alt, ledig, wohnen in WG-Zimmern und verfügen weder über Vermögen noch reiche Familien. Auf der Sollseite ihrer persönlichen Bilanz stehen 500 000 Euro Schulden und regelmäßige Mietverpflichtungen. Allein für die 76 Quadratmeter kleine Klinkerbar werden Monat für Monat 1300 Euro Miete fällig, und von irgendetwas müssen sie ja auch noch leben. Wie kann man da gemütlich mittagessen? Wieso eröffnet man mitten in einer Pandemie eine Bar? Und weshalb tut sich überhaupt jemand freiwillig den Wahnsinn Gastronomie an?

Bar jeder Vernunft

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Ein Schienennetz auf Adobe Flash

Vor drei Jahren hatte Adobe angekündigt, dass Adobe Flash zum 31.12.2020 eingestellt werde. Das letzte Update kam am 12. Januar und beinhaltete einen Kill-switch. Spätestens seitdem ist Adobe Flash unbenutzbar. In der chinesischen Millionenstadt Dalian hatte man das offensichtlich nicht auf dem Schirm. Das Update legte kurzerhand das auf Adobe Flash laufende Schienennetz lahm. Erst 20 Stunden später fuhren die Züge wieder.

By 10 p.m., they had mostly restored computers to backup states—when, suddenly, automatic updates caused the systems to disable Flash again.

Thrills, suspense, Flash updates: Dalian railway tech support goes viral

Sisters With Transistors

Kein ausgewiesenes Meinungsstück, dafür aber ein umso wichtigerer Hinweis auf eine Dokumentation – den Film „Sisters With Transistors“ liefert Tim Caspar Boehme in der taz. Regisseurin Lisa Rovner portraitiert Frauen, die in Sachen elektronischer Musik Pionierarbeit geleistet haben – und vielen heute immer noch nur dem Hörensagen nach bekannt sind. Daphne Oram, Delia Derbyshire, Élian Radigue, Pauline Oliveros, Suzanne Ciani. Dabei geht es natürlich nicht nur um musikalische Revolution, sondern um die gesellschaftliche Befreiung – vorbei am von Männern dominierten Kulturbetrieb. Noch bis Ende Januar gibt es den im Rahmen des CTM-Festivals online und on demand zu sehen: für 4 €.

„Man benötigte als Frau nicht die Akzeptanz der männerdominierten Institutionen, der Radiosender, der Plattenfirmen, der Konzerthäuser oder der Fördereinrichtungen“.

Freiheit des weißen Rauschens

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Anna HjalmarssonUnser Mix der Woche