Leseliste 20. Februar 2021 – andere Medien, andere ThemenKino, FKA Twigs, Hanau und Jeff Bezos

Leseliste

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Kino

Wie sieht die Lage in den Lichtspieltheatern in diesem Land aus? Da auch Kinos seit gut einem Jahr mehr oder weniger geschlossen haben, stellt sich auch hier wie in anderen Kulturbereichen die Frage, wie und ob es weiter geht. Wie sieht die wirtschaftliche überhaupt Lage aus und wer hat überhaupt Chancen zu überleben? Sabine Seifert berichtet für die taz.

Viel ist in diesen Monaten vom Kinosterben die Rede. Denn Kino ist nicht nur Film und Kultur, sondern auch Privatwirtschaft und eine Industrie, die international daniederliegt. Einen Besucherrückgang um etwa 70 Prozent vermeldet der Hauptverband Deutscher Filmtheater für das Jahr 2020. Anders als die kommunalen Kinos erhalten Programmkinos keine institutionelle Förderung, und anders als die großen Kinoketten und -center haben sie kaum Werbeeinnahmen. Trifft es also die kleinen Kinos besonders hart und zuerst?

Schwarze Leinwand

fka twigs shia LaBeouf

Cover von FKA Twigs „LP1“ von Jesse Kanda

FKA Twigs über Shia LaBeouf

Von Mitte 2018 bis Mai 2019 war Tahliah Debrett Barnett alias FKA Twigs mit Shia LaBeouf zusammen. Eine Beziehung, die geprägt war von erschreckender, physischer, sexueller und psychischer Gewalt. Seit Dezember 2020 läuft ein Gerichtsverfahren, bei Elle spricht die Künstlerin ausführlich über die Geschehnisse. Trigger-Warnung(!) Missbrauch. Es ist unendlich schlimm:

As she alleges in the complaint, after drifting off to sleep in the hotel, the singer awoke to find LaBeouf atop her, violently squeezing her arms. Putting his hands around her neck and beginning to strangle her, he whispered, “If you don’t stop, you are going to lose me.” The next morning, she claims, the abuse continued when LaBeouf threw her to the ground outside their hotel. Once inside his car and headed back to LaBeouf’s Los Angeles home, she says the actor began driving maniacally, demanding that twigs profess her love for him.

FKA Twigs on Her Abusive Relationship With Shia LaBeouf

Ein Jahr nach Hanau

Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rassist Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Wo stehen wir jetzt, ein Jahr später? Aida Baghernejad stellt fest: Die Zäsur, die dieser terroristische Anschlag hätte sein müssen, gibt es nicht. Dafür sitzt der Rassismus auch viel zu tief. Im Verhalten der Behörden, in der Alltagsdiskriminierung, in der Sprache. Dem so oft bemühten „nie wieder“ steht ein immer wieder gegenüber, ein „es hört nie auf“. So lange jedenfalls nicht, wie sich die deutsche Mehrheitsgesellschaft nicht darauf einlässt, sich das Problem Rassismus in seiner Gänze zu vergegenwärtigen.

Das Schicksal der Hinterbliebenen von Hanau ist eng verwoben mit unserem gesellschaftlichen Umgang mit Rassismus. Und solange wir uns nicht unserem Rassismusproblem stellen, kann es keine Aufklärung geben, kein Ende und vor allem: keinen Frieden.

„Nie wieder“? Von wegen – in Deutschland hört es nie auf

amazon

Photo by Daniel Eledut on Unsplash

Jeff Bezos

Der aktuell zweitreichste Mann der Welt tritt zwar aus der ersten Reihe von Amazon ab, hat aber nichtsdestoweniger große Pläne, die – das hat er mit dem reichsten Menschen, Elon Musk, gemeinsam – über die Welt hinausragen. Onlineshopping soll irgendwann auch außerhalb irdischen Gravitationsfelds möglich sein. Deswegen steckt der Mann, der pro Minute fast 150.000 Dollar verdient, viel Geld in sein Weltraum-Unternehmen. Der irische Journalist und Buchautor Mark O'Connell fragt sich in seinem langen Text für den Guardian: Wie tickt dieser Bezos? Und warum, wenn er tatsächlich so viel vor hat mit der Menschheit, fängt er nicht im Kleinen an und bezahlt seine Leute besser, ermöglicht ihnen den Gang zur Toilette, sodass sie nicht in Flaschen pinkeln oder nach der Paketzustellung ins nächste Gebüsch defäkieren müssen? Die Antwort: Weil Amazon Kapitalismus in Reinform ist.

Amazon has never paid its shareholders a dividend. For most of its history, it never turned a profit, its practice being to plough everything into growth. The company is, in this sense, a rarified example of capitalism in its ideal form: not merely premised on the notion of endless growth, but apparently achieving it.

A managerial Mephistopheles: inside the mind of Jeff Bezos

Audioversion hier

C418, Mats Erlandsson und 190220Wochenend-Walkman – 19. Februar 2021

Stefanie Raffelsieper: „Das muss besser gehen!“Branayama aus Berlin produziert nachhaltige Still-BHs mit Stil