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Merz verhindern
Dass der CDU-Politiker Friedrich Merz bei der jungen Generation kein Liebling ist, heißt nicht, dass er nicht doch möglicherweise Parteivorsitzender und vielleicht sogar Kanzler werden könnte. Wieso es aber wichtig sein dürfte, diese Aspiration zu verhindern, führt @Nazifresser in einem Gastbeitrag für den Volksverpetzer auf.
Unser Kanzlerkandidat äußerte sich aber nicht nur armen-, frauen- und homosexuellenfeindlich, sondern auch ausländer:innenfeindlich. Bereits 2000 beklagte Merz in Berlin-Neukölln: “Wir haben Probleme mit Ausländern. (…) Probleme, die mittlerweile die Menschen zutiefst beunruhigen und bewegen: mit Kriminalität, mit sehr hoher Ausländerarbeitslosigkeit, mit ungelösten sozialen Konfliktstoffen auch mit der übrigen Wohnbevölkerung“. Klingt nach AfD-Sprech, nicht wahr? Das war keine Ausnahme. Im selben Jahr stieß Merz die sogenannte „Leitkulturdebatte“ an, bei welcher es in erster Linie um die Frage ging, ob Lehrerinnen in deutschen Klassenräumen Kopftuch tragen dürfen.
Warum Merz weder Parteivorsitzender, noch Bundeskanzler werden sollte
Rebekah
Dass Sexismus und sexuelle Übergriffe seit vielen Jahren in der Clubszene dazu gehören, wurde im vergangenen Jahr mal wieder durch die Berichte von Betroffenen und Opfern über die Superstars Derrick May und Eric Morillo deutlich. Für den Guardian berichtet die aus Birmingham stammende Rebekah über ihre Erfahrungen als DJ. Von dummen Sprüchen bis zur Vergewaltigung musste die international gebuchte DJ viel erleiden. Bis heute.
One year after being laughed out of the record shop as a 17-year-old, Rebekah was raped by an acquaintance, who had come round under the pretence of teaching her to mix records. At 21, when she started touring internationally as a DJ, she believes she was sexually assaulted in eastern Europe by a promoter who snuck into her hotel room while she was passed out. A few years later in another European country, he tried to coerce her into sex. She refused him and has never been booked again in either country. “It makes me look stupid, knowing he possibly did the first assault to go back and put myself in that position,” Rebekah says. “This is where, as a young DJ, I was kind of ruthless because I would do whatever, when I had my eyes on something, at the cost of myself.”
Virginia Astley
England in den frühen 1980er-Jahren. Es ist Post-Punk, die Musik-Szene der Insel ordnet sich neu. Alles geht – zwischen dem Siegeszug der Elektronik und bestehenden Genres. Der Summer Of Love ist noch weit weg. Simon Reynolds erinnert bei Pitchfork an eine Musikerin, die vielen rein gar nichts sagen dürfte: Virginia Astley. Sie hat den Punk mitgemacht, sich an allen Fronten engagiert und dabei ihre Spuren hinterlassen. 1983 kommt sie mit „From Gardens Where We Feel Secure“ um die Ecke, einer wundervollen und längst vergriffenen Ambient-Platte, die heute in allerlei Schubladen passt, wenn man sich ihren Entwurf nur schönredet. Field Recordings, sanfte Sounds und jede Menge abstrahiertes Hippie-Tum aus der Post-Post-Post-Perspektive. Eine wunderbare Platte. Kein Streit-Thema, nicht Debatten-tauglich, auch wenn Reynolds natürlich das ganz große Vokabular-Besteck auspackt. Er ist halt versaut. Was bleibt, ist eine Erinnerung an eine Künstlerin, an die sich kaum jemand mehr erinnert.
Featuring nature sounds recorded in and around the village of Moulsford-on-Thames, From Gardens Where We Feel Secure taps into a centuries-old tradition of rhapsodic pastoralism in British culture.
Insta-Riot
Kein Konzept, kein Ziel, keine konkrete Forderung: Der Sturm auf das Kapitol in Washington, absurder Auftakt des Jahres 2021, ist Postpolitik in einer neuen Form. Findet dieser Beitrag: Denn den Stürmenden ging es vor allem darum, ja, Content zu produzieren. Kaum im Gebäude, ging die Selfie-Produktion los. Dahingehend ist der Coup gründlich gelungen, es hat keinen Tag gedauert, bis Memes wie ein Lego-Set mit dem Hörnerträger, dem Stuhlsitzer, dem Tischklauer und Co. im Netz auftauchten. Made for Insta? Aktivismus für die Netzwerke? Digitales Trophäen-Sammeln, das Sich-Verewigen, Framing durch Postings – viel mehr Substanz, so findet dieser Beitrag, war nicht dahinter. Doch ob man darum aufatmen kann?
For many in the mob that showed up in DC, the posing is the work. They have been so influenced by experiencing the world on social media that when they go out into physical space they seemingly think foremost of this, a revolution as a branding exercise — the photos of the QAnon Shaman, the photos of the vaping rioter, the photos of the man with his feet on Pelosi’s desk, the ricochet in the far-right internet as proof of victory.