Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um sonntäglich Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind – und zum Glück abgespeichert wurden.
Moderne Sklaverei in Deutschland
Jedes Jahr werden hunderte, mutmaßlich tausende Menschen aus der Ukraine mit angeblichen Jobangeboten nach Deutschland gelockt. Die Menschen sparen das Geld für die Vermittlungsgebühr, zahlen dann noch für gefälschte Papiere, Transfer, Unterkunft. Hier angekommen werden sie unter unmenschlichen Bedingungen einquartiert, arbeiten illegal und ohne jede Sicherheit, der Lohn reicht nicht einmal für die Deckung der angeblichen Kosten, die ihnen direkt vom Lohn abgezogen werden. Ein Jahr lang hat Buzzfeed in Deutschland, Polen und der Ukraine für diesen dreiteiligen Artikel recherchiert, um den unmenschlichen Grausamkeiten der Menschenhändler und beteiligten deutschen Unternehmen auf die Spur zu kommen.
„Wir begegnen nirgendwo solcher Grausamkeit wie in Deutschland“, sagt Mahinko. Mit Grausamkeit meint er vor allem körperliche Gewalt. Seine Gewerkschaft unterstützt seit vielen Jahren Ukrainer, die im Ausland arbeiten und dort unrechtmäßig behandelt werden.
Teil 1: Die Unsichtbaren
Teil 2: Die Wehrlosen
Teil 3: Der Austauschbare
Kultureller Shutdown
Die Pandemiekrise betrifft derzeit alle Bereiche. Besonders hart trifft es die Musik und die Kunst. Denn ohne Galerien, Gatherings, Clubabende oder Konzerte gibt es in Kulturbereichen derzeit nicht viel zu tun. Und da helfen auch vereinzelte Geisterkonzerte nichts. Tobi Müller berichtet über Berlin für die Zeit.
Wer mit einem Stadttheater zusammenarbeitet oder einer anderen großen öffentlichen Institution, besitzt in der Regel einen Vertrag. Und wer denkt, es sich erlauben zu können, handelt eine Klausel für Absagen aus, die die Höhe der Ausfallhonorare regelt. Doch die meisten Kreativschaffenden kommen gar nie in die Position, Verträge auszuhandeln. Und noch schlimmer: "Die meisten Musikerinnen zum Beispiel haben keine finanziellen Rücklagen", sagt Katja Lucker, Geschäftsführerin des Musicboard Berlin, einer landeseigenen Förderanstalt. Lucker spricht nicht von angestellten Orchestermusikern, sondern von Popmusikschaffenden ohne Verbände oder Lobby, die mit zur kulturellen Zentrumsfunktion Berlins beigetragen haben.
Rechts gegen die Öffentlich-Rechtlichen
Gute Aufarbeitung der aktuellen Eskalation eines alten Problems: Viele Bürgerinnen und Bürger sehen nicht ein, warum sie den Rundfunkbeitrag zahlen sollen. Die Argumente sind breit gefächert und reichen von der Existenz von Netflix bis zum „Staatsfunk“. Eine Kampagne aus der rechten Szene versucht seit einigen Monaten, die GEZ mürbe zu machen. Die Initiatoren nennen die Strategie selbst zivilen Ungehorsam: Beiträge nicht zahlen, mal zu viel, mal zu wenig überweisen oder gleich Briefe mit Kleingeld schicken. Die GEZ soll überfordert werden und die Überwachung der Beitragszahlungen nicht mehr aufrecht erhalten können. Auf Facebook und YouTube findet die Kampagne große Resonanz und wird tatkräftig unterstützt. Und die Initiatoren machen nicht nur tatkräftig in ihren eigenen Kanälen mit, sondern bauen spendenfinanziert eigene Redaktionen auf. Die AfD findets toll. Und welche Auswirkungen hat die Kampagne tatsächlich bislang?
Andere Beitrags-Gegnerinnen zeigen auf Facebook, wie sie Kupfergeld in kleinen Stapeln einzeln verpacken oder in eine Honig-verschmierte Tüte füllen, damit das Zählen für den Beitragsservice besonders unangenehm wird.
Eine rechte Sabotage-Kampagne will ARD und ZDF zu Fall bringen
Wir sind das Coronavirus
Die Ursache dafür, dass so etwas wie das Coronavirus passieren kann, sind wir selbst: Unser agrarindustrieller Komplex entwaldet und denaturiert die letzten Urwälder und von Kleinbauern bewirtschafteten Flächen, was verursacht, dass zuvor isolierte Krankheitserreger auf die lokale Viehzucht und den Menschen überspringen. Und dies schließt auch Wildnahrungsmittel ein, die möglicherweise für den jetzigen Ausbruch verantwortlich sind. Das alles sagt der Evolutionsbiologe Rob Wallace in diesem Interview, und seine Forderung ist eindeutig: Die Agrarindustrie muss weg, denn sie tötet.
Die Agrarindustrie ist so auf Gewinn ausgerichtet, dass die Entscheidung für ein Virus, das eine Milliarde Menschen töten könnte, das Risiko wert zu sein scheint.
Coronavirus: „Die Agrarindustrie würde Millionen Tote riskieren“