Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um – fortan bereits samstäglich – Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind. Und zum Glück abgespeichert wurden.
Holocaustüberlebende in der Pandemie
Die Pandemie, ihre Lockdowns und die damit einhergehende Isolation ist für viele Überlebende des Holocausts eine besondere Belastung. Bei vielen kommen alte Erinnerungen wieder hoch. Schlechte Träume und Angst bestimmen plötzlich wieder den Alltag jener alten Menschen. Gabriele Lesse, Klaus Hillenbrand und Judith Poppe berichten für die taz aus Stockholm, Haifa und Frankfurt.
Doch die Pandemieregeln führen [Walter Frankenstein] zurück in die Vergangenheit, in Einsamkeit und Abgeschlossenheit. Die Reisen nach Berlin wurden abgesagt. Die Vorleserin, die sonst in seiner Wohnung im Seniorenheim vorbeikam, konnte ihn nicht mehr besuchen. Die eigenen Söhne und Verwandten blieben ausgesperrt, so wie alle Besucher. Vor allem aber kehrte die verfluchte Vergangenheit zurück.
Inside New York Times
Die Trump-Ära hat für nachhaltigen Wirbel im berühmtesten Newsroom der Welt gesorgt - ebenso aber auf der Business-Seite der berühmtesten Tageszeitung der Welt. Die New York Times hat nicht nur den größten Zuwachs an Abonnenten aller (digitalen) Zeiten verzeichnet, jede Menge Journalisten eingestellt, dabei einen Blick auf die Diversität gerichtet, sondern auch die eigene Rolle als Nachrichten-Medium mehr oder weniger hinterfragt und neu definiert. Und jetzt? Gute Frage. Die Kämpfe und Standpunkte bzgl. dessen was die Times sein und wie sie es verkörpern soll sind noch lange nicht ausgestanden. Reeves Wiedeman hat für das NYMag mit unzähligen Mitarbeitern gesprochen und die komplizierte Lage innerhalb der Times analysiert.
The newsroom joke, one reporter said, was that the masthead farmed diversity and inclusion to the softer sections of the paper — “Styles,” “Arts & Leisure,” The New York Times Magazine — so that “they could hire any white guy they wanted in D.C.”
Echokammer der Trumpisten
Wenn selbst auf Fox News kein Verlass mehr ist, wenn Facebook Gruppen löscht und Twitter Accounts, wohin dann als strammer Trump-Folgender? Das Netzwerk Parler scheint sich zum neuen „safe space“ für Die-Hard-Fans des abgewählten Präsidenten, Ultrarechte, QAnon-Gläubige und so weiter zu entwickeln. Nach der Wahlschlappe schnellte die Zahl der App-Downloads und Profilanmeldungen in die Höhe, allein viereinhalb Millionen Neuzugänge sollen es innerhalb der ersten fünf Tage nach Bidens Sieg gewesen sein. Hier entsteht eine neue Filterblase – für den neuen Präsidenten dürfte es damit eventuell noch schwerer werden, die angekündigte Wiedervereinigung des amerikanischen Volks herbei zu führen. Wenn nicht das „preaching to the converted“ die sich selbst Bestätigenden alsbald ermüdet. So hofft man, dass sich auch bald Trump himself der Party anschließt. Doch mit dessen Millionenschulden und Aussichten auf Verfahren im Staat New York dürfte der wohl eher an einem eigenen Mediennetzwerk stricken.
„All das erzeugt Handlungsdruck. Und wir sehen leider, dass sich dieser Handlungsdruck auch in Gewalt in der Offline-Welt entlädt.“
AC/DC
Dement, taub, tot? Alles Quatsch – AC/DC sind zurück. Mit neuem Album, neuem Spirit und jeder Menge Zuversicht. „Power Up“ heißt das neue Album der „Thunder“-Jungs, und das will genau besprochen, bzw. beobachtet werden. Michael Hann hat genau das fürr den Guardian getan. Eine Geschichte über die vergangenen Jahre der Band. Warum Axel Rose von Guns’n’Roses als Sänger aktiv war, und wie das Album überhaupt zustande kam.
„We wanted battlefield conditions”