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Gewalt
Ende April wurde bekannt, dass im Potsdamer Oberlinhaus eine Pflegerin vier behinderte Bewohner*innen getötet haben soll. Tödliche Gewalt gegen behinderte Menschen? Hoffentlich ein Einzelfall. Aber Gewalt generell? Der Berliner Aktivist Raul Krauthausen hat der FAZ ein Interview gegeben. Als Betroffener kennt er sich mit den Gegebenheiten in Pflegeeinrichtungen bestens aus. Missbrauch sei leider oft an der Tagesordnung.
„Wenn Sie von zu Hause aus- und in eine WG ziehen, können Sie nach ein paar Monaten wieder umziehen, wenn es Sie stört, dass Ihr Mitbewohner die Spülmaschine nie ausräumt. Diese Möglichkeit haben die Bewohner dieser Pflegeeinrichtungen nicht. Es wird zwar Wohngruppe genannt, hat mit einer WG aber nichts zu tun.“
Berliner Kneipen
Bernd Feuerhelm wurde 1943 in Berlin geboren, war selber Betreiber des Harlekin in Schöneberg und kennt die Kneipenkultur der Hauptstadt wie kein zweiter. Früher war nicht alles besser, weiß er zu berichten, dennoch hat er in der Zeit ein einmaliges Archiv zusammengetragen und zu erzählen hat er natürlich viel. Jacek Slaski interviewte Feuerhelm für Tip Berlin.
Kreuzberg war ein richtig gruseliger Ort. Alte Nazis, viele Männer mit Kriegserfahrung. Gewalt. Gewalt. Gewalt. Bis 1955 herrschte dort der Pate von Kreuzberg, Gerhard Hirschfeld, vom Sparverein Südost. Das waren ehemalige Ringbrüder, die hatten in allen Kneipen ihre Leute gehabt und erpressten Schutzgeld unter dem Vorwand, man wolle die Wirte vor den Halbstarken beschützen. In der Zeitung stand „Halbstarkenkrawalle am Zickenplatz“ und sowas. Das hat mich interessiert und ich fragte mich, was waren das für Leute, die sich nichts haben gefallen lassen?
Das Geheimnis der Berliner Kneipen – Gespräch mit Bernd Feuerhelm
Solana im Interview
Soeben ist der Roman „Ghosting“ von Sebastian Ingenhoff im Ventil Verlag erschienen, bei uns gibt es einen Auszug aus dem Buch. Und fürs Kaput Magazin hat der Autor bereits im vergangenen Jahr mit der Protagonistin seines Werks, Solana, ein – freilich fiktives – Gespräch geführt. Über Jetlag, Island, von Fotos verschwundene Menschen und gute Geister. Ganz amüsant, amüsanter jedenfalls als die meisten Künstler*innen-Gespräche.
Okay, ich glaube, ich würde das Interview gerne autorisieren, bevor du es veröffentlichst.