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Ende vom Öl
Die mächtige Erdölindustrie traf es dieses Jahr unter der Gürtellinie. Zwar wissen alle von den Klimaproblemen und Endlichkeiten der Ressourcen, die die Industrie betreffen. Aber wer wollte sich das schon das Reisen verbieten lassen? 2020 traf nun aber anders ein, als von den meisten erwartet. Flugzeuge blieben am Boden, Autos stehen wegen Reisebeschränkungen still. Das Ende von Erdöl könnte mit diesem Jahr tatsächlich schneller eingeläutet werden. Ist das nicht eine gute Nachricht? Tom Randall und Hayley Warren berichten für Bloomberg.
During the lockdowns of 2020, city skies cleared of pollution. Bike sales took off. Ethanol intended to be used as a gasoline additive instead made it into hand sanitizer. In many places the faltering economy wasn’t a reason to eliminate environmental regulations—it became a moment to double down. The divided fortunes of internal combustion engines (ICE) and electric drivetrains was first noticed in 2018, a year when EVs bucked the trend of slowing auto sales. Some analysts started to wonder if fossil-fuel vehicles might never return to sales levels of 2017. Back then the idea of Peak ICE was just a theory. The pandemic made it real.
Analoge „Smart City“
„Smart City“ wird gemeinhin als hoch technologisierte, automatisierte und mit Sensoren vollgestopfte Stadt verstanden. Aber kann das überhaupt funktionieren, Stichwort Fehleranfälligkeit? Und woher sollen eigentlich die ganzen gut bezahlen IT-Köpfe kommen, die so ein Setup zustande bringen? Amy Fleming denkt die Idee der Smart City im Tech-Magazin 1E9 mal ganz anders. Analog und vor allem: resilient. Denn in Zeiten von häufiger auftretendem Unwetter und Hochwasser, starker Luftverschmutzung und gigantischer Energiekosten sollten die Prioritäten vielleicht woanders liegen. Ideen gibt es, wie zum Beispiel das Konzept der im Video beschriebenen „Sponge Cities“. Ein hochspannender Text.
Das 32.000 Quadratmeter große Eastgate Centre von Mick Pearce in Simbabwes Hauptstadt Harare, das in den 1990er Jahren fertiggestellt wurde, wird immer noch als Paradebeispiel für dumme Klimaanlagen hochgehalten: Alles, was es dort braucht, sind geschickt angebrachte Ventilatoren – und schon werden nur zehn Prozent der Energie verbraucht, die die benachbarten Gebäude benötigen.
Wurzeln statt Sensoren, Feuchtgebiete statt Daten: Sind dumme Städte die echten Smart Cities?
Slack
Wer mit anderen Menschen zusammen arbeitet – und dabei vor allem am Rechner hängt –, dürfte Slack mittlerweile kennen. Das praktische Kommunikations-Tools ersetzt bis zu einem gewissen Maß die E-Mail-Flut, der wir praktisch alle ausgesetzt sind. Mit Themen-spezifischen Kanälen soll das produktive Miteinander einfacher, effektiver und schneller werden. Das Start-up – Slack ist praktisch ein Abfallprodukt einer Spiele-Entwicklung – war und ist erfolgreich: Wer tagtäglich in Zoom-Calls hängt, hört im Hintergrund oft die so typischen Benachrichtigungs-Sounds der Plattform. Erfolgreich also. Aber nicht erfolgreich genug. Facebook hat kopiert, vor allem aber Microsoft. Und dank der Office-Integration von „Microsoft Teams“ den Underdog längst überholt. Nun hat Salesforce Slack gekauft – für zig Milliarden US-Dollar. Was das bedeutet, lässt sich mittel- und langfristig noch nicht einschätzen. Casey Newton, Silicon-Valley-Experte und ehemaliger Verge-Redakteur, bewertet die Lage.
Slack’s struggle to succeed as an independent company sadly mirrors that of many one-time innovators in enterprise productivity.
Maradona und der Feminismus
Mit Diego Maradona ist nicht nur einer der größten Fußballer des 20. Jahrhunderts viel zu früh gestorben, sondern auch ein Kämpfer für mehr Gerechtigkeit, ein Herzenslinker, der seine Herkunft nie vergaß. Aber auch ein Macho, der gewalttätig gegenüber Frauen wurde, Partnerinnen und Fremden, mehrfach. Was ist aus feministischer Perspektive zum Phänomen Diego Maradona zu sagen? Das Lower Class Magazine lässt drei Frauen sprechen.
Er hat mich dazu gebracht, Fußball zu lieben. Und er ist nicht Gott, er ist ein Mann, der neben Ruhm auch Elend hatte und hat; er ist Teil dieser beschissenen Kultur, die einen aufrichtet und mit der gleichen Kraft erdrückt, die den Männern beibringt, dass wir ihr „Privateigentum“ sind, dass sie alle Privilegien und wenig Verantwortung haben, außer denen, die von den Räumen der Macht vorgegeben sind.
Wieso lieben wir Maradona so sehr, wo wir doch Feministinnen sind?