Unsere Leseliste heißt jetzt Frequenzfilter. Was ist anders? Neben Texten empfehlen wir euch hier ab sofort auch Podcasts, TV-Dokumentationen und andere Formate. Schließlich geht es vor allem um den guten Inhalt.
UFO
UFOs faszinieren, lassen viele Menschen von Mythen und Außerirdischen träumen. Aber noch immer stellt sich die Frage: Gibt es UFOs oder nicht? Wieso gibt es eigentlich kaum wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema? Und was macht den Reiz für Science und Fiction aus? In dem Feature „UFOs, Aliens und der Erstkontakt“ von Deutschlandfunk Kultur untersucht Joachim Palutzki dieses retrofuturistische Phänomen aus verschiedenen Perspektiven. Eine inspirierte und spannende Analyse.
Audio: Zwischen Science und Fiction – UFOs, Aliens und der Erstkontakt
Willkommen im Lobbyland
Der richtige Podcast zur richtigen Zeit bzw. noch rechtzeitig und in der allgemeinen Aufregung vor der Wahl entdeckt: Marco Bülow, Mitglied des Bundestages, Ex-SPDler und jetzt Die-Partei-Mitglied, berichtet aus dem Maschinenraum der Demokratie, in dem es ziemlich ölverschmiert aussieht. Was sich nach der Wahl nicht maßgeblich ändern dürfte, da strukturell und parteiübergreifend. Parteitagsbeschlüsse? Interessieren die Fraktionen eher nicht. Petitionen? Sowieso nicht. Fraktionszwang? Den gibt es offiziell nicht, aber wer immer nach seinem Gewissen abstimmt und nicht nur dann, wenn es die Partei explizit erlaubt, fliegt von der Landesliste. Der Bundestag ist hochgradig intransparent, Wahlen sind quasi ein Volksopium, das alle vier Jahre verabreicht wird. Die „Lobbytarier“, die sich mit diversen Nebenjobs die Taschen vollmachen und vor allem, noch viel schlimmer, Entscheidungen von der Industrie beeinflussen lassen, sind überall. Wenn wir eine Wende bei Klima, Sozialem, allem wollen, dann muss an dieser Stelle angesetzt werden, so Bülow. So erhellend dieser Podcast: Mitunter ist er etwas anstrengend anzuhören. Bülow ist durchgehend angepisst und spricht mit lauter Stimme, um nicht zu sagen, er schreit. Da versagt mitunter das Mikrofon. Aber, anders gesagt, es zeugt von wahrer Leidenschaft. Sehr aufschlussreich ohne Zweifel. Das gleichnamige Buch stellen wir in Kürze vor.
Der Bundestag gestaltet nicht, sondern lässt sich von der Regierung in Geiselhaft nehmen. Parlamentarier besser: Lobbytarier bedienen die Wünsche der Lobbyisten und verfolgen eigene Profitinteressen.
Richard H. Kirk
Die elektronische Musikszene hat in dieser Woche einen weiteren Helden verloren. Nicht nur diese Szene natürlich – die ganze Welt. Richard H. Kirk starb im Alter von 65 Jahren. Das Gründungsmitglied von Cabaret Voltaire – der Speerspitze der neuen Musik aus dem britischen Sheffield, zwischen Elektronik, Performance und Kunst – war bis zuletzt aktiv. Und hat auch den Dancefloor und die Electronica entscheidend geprägt. Als „Sweet Exorcist“ auf Warp zum Beispiel – oder später als Sandoz. Die trübe Dunkelheit, das oft nicht-Greifbare von Cabaret Voltaire legte er schnell ab. Er hatte Hoffnung bis zuletzt. David Stubbs erinnert an den Musiker bei The Quietus.
“There’s got to be something uplifting, rather everything being doom laden. I see it now as imagining a vaccine and everyone back on the dancefloor…”