Einmal die Woche scannen wir im Frequenz-Filter das Internet nach interessanten, spannenden und kritischen Beiträgen aus Journalismus, Audio, Video und Dokumentation. Gute Inhalte für ein schönes Wochenende.
Rottet die Bestien aus
Photo by Boston Public Library on Unsplash
Der Filmemacher Raoul Peck beschäftigt sich mit dem Thema Rassismus und Post-Kolonalismus seit vielen Jahrzehnten. Seine Arbeit „I Am Not Your Negro“ wurde für den Oscar nominiert und seine neuste Arbeit „Rottet die Bestien aus“ ist ein vierteiliger Filmessay, der von HBO und Arte produziert wurde und nun bei Arte zu sehen ist. Filmisch und wissenschaftlich ist das eine wertvolle und bedeutende Arbeit. Peck zeigt auf, wie Geschichte seit Jahrhunderten immer von den Mächtigen tradiert wurde und wird der Regisseur hier auch persönlich, was dem Film aber eine zusätzliche eindringliche Ebene verleiht. Eine Filmreihe, die im Kopf bleibt, kluge Bezüge zur Gegenwart schafft und aufzeigt, dass Rassismus nie durch Vergessen und Verdrängung bekämpft werden kann.
Zeitgefühl
Seit Corona kennen wir es wohl alle: Dieses seltsame Zeitgefühl. Mal ewig oder stillstehend mal wo sind die letzten 24 Monate geblieben. Und sowieso: Seit wir das Internet stets bei uns haben, hat uns die Echt-Zeit übernommen. In einem kurzen Essay schreibt Miriam Meckel darüber, wie unser Gefühl für Zeit entgleitet, aber schlägt auch vor, wie wir es zurück gewinnen könnten.
Dafür brauchen wir keine Apps und keine neuen Technologien, denn es gibt eine „Techne", die dafür hervorragend geeignet ist: die Muße.
Foto: Thaddeus Herrmann
Neil Young
Wer Musik nicht bei Spotify streamt und Nachrichten aus der Medienlandschaft nicht regelmäßig verfolgt, wunderte sich vielleicht, warum bei Apple Music oder Amazon plötzlich mit dem Katalog von Neil Young geworben wurde. Der Musiker hatte seine Musik von Spotify zurückgezogen, nachdem der Streaming-Anbieter nicht auf Youngs Forderung reagiert hatte, sich zu Falschmeldungen zum Thema Corona angemessen zu verhalten, die Podcaster wie Joe Rogan verbreiten. Spotify eiert rum und will nun Podcasts zum Thema Pandemie mit Links zu mehr Informationen versehen – die Facebook-Masche. Es zeigt sich erneut, in welchem Umbruch Spotify sich aktuell eigentlich befindet. Die Berufsbezeichnung „Medienunternehmen“ will erst akzeptiert und dann gelernt werden. Fast schon ironisch, dass die Transformation – lange geplant – noch immer nicht funktioniert. Bei Netzpolitik.org gibt es Hintergründe.
Auf diese Weise möchte sich Spotify ziemlich durchschaubar aus der Affäre ziehen
