Auf dem Weg: Tibidabo, Barcelona/SpanienEine Kamera, ein Bild und seine Geschichte
28.5.2014 • Gesellschaft – Text & Bild: Fabian ZapatkaAugust 2009. Auf dem größten Berg rund um Barcelona.
Schon einige Tage trieb ich mich im herrlichen Barcelona herum, wo ich eigentlich eine Reportage für das tolle Wirtschafts-Magazin Brandeins fotografieren sollte. Leider ging in der katalanischen Stadt gerade nichts voran. Deshalb beschloss ich an diesem regnerischen Tag die Metro, den Bus und schließlich die Seilbahn zu nehmen, um wieder einmal den Gipfel des Tibidabo zu besuchen.
Ganz oben auf dem Berg Tibidabo befinden sich ein markanter Fernsehturm, ein Vergnügungspark und eine Kirche, die ausnahmsweise nicht von Gaudi entworfen wurde. Als sich die Seilbahn schließlich durch die Bäume bis zum Gipfel hochgekämpft hatte begann es heftig zu regnen. Allein hier oben stellte ich mich beim Karussell unter. Das Meer, die Berge, die Stadt und die Achterbahn lagen im Nebel.
Seltsamerweise fühlte ich mich zum ersten Mal seit Tagen froh und ganz erfüllt. Wie als ob ich diese herrliche Aussicht auf den Regen, der in die Brandung niederging, die Türme der Stadt, die aus den Wolken ragten und die vom Regen glänzende Achterbahn nur allein erleben durfte. Ähnlich fühlte ich mich früher beim Schulschwänzen im Englischen Garten in München.
Wer verstehen will, wie es sich in diesem Moment auf dem Tibidabo anfühlte, muss nur die herrliche Platte „Somewhere Else Is Going To Be Good“ von Kim Brown hören. Man erkennt sie, denn vorne auf dem Cover findet sich dieses Bild der Achterbahn im Regen. Ach, und die Reportage für Brandeins ist dann doch noch etwas geworden.
Fabian Zapatka ist Fotograf. Er bereist teils Orte, von denen viele von uns nicht mal wissen, dass es sie gibt. Für Das Filter öffnet er jetzt nach und nach sein Archiv. Ein neues Bild und eine neue Geschichte gibt es jeden Mittwoch, nur hier bei uns.
Letzte Woche war Fabian Zapatka in Malpensa/Italien.