1,1 - 8.000.000.000Zahlen im Monat Juni 2015

zahlen im monat juni 2015 start

Von nackten Touristen, ausgebüxten Elefanten, gelangweilten Servern und gewinnbringenden Staatsbesuchen. Unsere Zahlen des Monats Juni 2015.

#1,1 (Prozent)
Anteil der Internet-Breitbandanschlüsse, die in Deutschland an einem schnellen Glasfaserkabel hängen. Damit ist Deutschland weltweit eines der Schlusslichter. An der Spitze stehen indes Japan (71,5%) und Südkorea (66,3%), gefolgt von Schweden (41%). Aber selbst Länder wie die Slowakei (32,6%), Slowenien (21,5%) und Portugal (20,5%) lassen Deutschland ziemlich schwach aus der Wäsche gucken. Gewappnet zu sein für die digitale Zukunft geht anders.

#3 (Tage)
Länge der Gefängnisstrafe, die ein Gericht in Kota Kinabalu auf der Insel Borneo/Malaysia gegenüber vier Touristen aussprach, die auf dem Berg Kinabalu Nacktfotos gemacht haben sollen. Darüber hinaus gab es eine Geldstrafe von je 1.200 Euro. Der Berg Kinabalu gilt als heilig. Wenige Tage nach dem Nackedei-Fotoshoot brach in der Gegend ein Erdbeben aus, bei dem mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen sind. Einheimische machen das obszöne und respektlose Verhalten der Touristen für das Beben verantwortlich.

#4
Anzahl der deutschen Start-ups, die mittlerweile auf über eine Milliarde Dollar taxiert werden. Zu dem Club gehören Zalando, Rocket Internet, Delivery Hero (Lieferheld) und home24. Auf Einwohner gezählt eine geringe Dichte. In England sind es nämlich 17, in Schweden mit weniger als zehn Mio. Einwohnern immerhin sechs.

#7 (Prozent)
Anteil der Menschen in Deutschland, die ihre Nachrichten aus gedruckten Tageszeitungen beziehen. Der Kampf gegen das Netz scheint verloren. Anders beim Fernsehen, für 53% ist die Glotze weiterhin Newsquelle Nummer 1.

#9 (Terabyte)
Menge der Daten, die von der Schweizer Staatsanwaltschaft im Rahmen der Korruptionsfälle des Fußballverbands FIFA sichergestellt wurden. Momentan geht man 53 Verdachtsfällen nach. Bis alle Daten analysiert worden sind, dürfte also noch einige Zeit vergehen.

#35 (Jahre)
Im Zeitalter von Internet und Co. spielt der gute, alte Videotext eigentlich kaum noch eine Rolle. Dennoch wird er von vielen TV-Guckern weiterhin gerne genutzt. Erstmalig startete der Videotext am 1. Juni 1980. Diesen Monat feierte er also einen runden Geburtstag.

#50
Anzahl der Elefanten, die hierzulande noch in Zirkussen gehalten werden. Am 13. Juni tötete ein ausgebüxter Elefant im baden-württembergischen Buchen einen 65-jährigen Mann. Wieso so große wilde Tiere noch immer in Zirkussen gehalten werden, bleibt rätselhaft. Tierschützer sprechen von „tickenden Zeitbomben“.

#116
Anzahl der Menschen, die noch immer auf dem US-Militärstützpunkt Guantanamo Bay in Kuba inhaftiert sind. Eines der Wahlversprechen von US-Präsident Barack Obama zu seinem Amtsantritt 2009 war eigentlich, das oft kritisierte Gefängnis schnellstmöglich zu schließen.

#1.000
Ungefähre Anzahl der Menschen, die als Entourage von Barack Obama zum G7-Gipfel ins bayrische Elmau reisten. Allein die Hälfte von ihnen war für die Sicherheit des mächtigsten Manns der Welt verantwortlich.

#220.400
Anzahl der Domains, die im niedersächsischen Osnabrück registriert sind. Bei knapp 155.600 Einwohnen eine ganz schöne Dichte. Zum Vergleich: In Berlin gibt es auf 1.000 Einwohner 283 angemeldete Domains.

#10.000.000
Geschätzte Anzahl der Server, die weltweit kaum oder gar nicht genutzt werden, aber dennoch am Strom hängen und sich in Rechenzentren langweilen. Forscher in Stanford haben errechnet, dass diese Koma-Server rund vier Gigawatt Strom verbrauchen. Eine Leistung für die vier AKWs benötigt werden.

#85.000.000 (Euro)
Kosten der Eröffnungsfeier für die Europaspiele, die in Baiku ausgetragen wurden. Damit war die Fete zweieinhalb mal so teuer wie die olympische Eröffnungsfeier 2012 in London.

#8.000.000.000 (Euro)
Höhe des größten Einzelauftrags in der Geschichte des deutschen Unternehmens Siemens. Im Rahmen des Staatsbesuchs des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi Anfang des Monats in Berlin unterzeichneten Siemens-Boss Joe Kaeser und der Staatschef die Verträge. Es geht um den Bau von Gaskraftwerken und Windparks. Als al-Sisi seinen Staatsbesuch antrat, gab es Proteste und kritische Stimmen, die nicht verstanden, wieso al-Sisi derart pompös mit militärischen Ehren von Frau Merkel und Co. empfangen wurde. Am Ende geht es doch wie immer nur ums Geld.

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