Es muss nicht immer Bielefeld sein.
Was haben Rotzloch, Faulebutter, Monster, Sack und Warzen gemeinsam? Es handelt sich um tatsächliche Ortsnamen in Deutschland und außerdem ist ihnen gemein, dass sie alle vom Namen her nicht sonderlich einladend sind. Grenzfälle, in denen auch das beste Städtemarketing seine Mühe haben dürfte, Touristen anzuziehen. „Wellness in Rotzloch?“ Klingt einfach nicht geil. Orte, die namentlich nicht vor Freude und Lebensenergie sprudeln, gibt es natürlich auch im angloamerikanischen Bereich und der Instagram Sad Topographies widmet sich seit einiger Zeit der peniblen Aufbereitung von Google-Maps-Material aus den USA, Kanada und Australien, bei dem man manchmal gar nicht wissen will, welche Geschichte wirklich hinter Orten wie „Massacre Island“ oder “Slaughter Beach“ steckt. Ein interessanter wie fast poetischer Filter, der hier angeschmissen wird und selbst profanes digitales Kartenmaterial wie eine darke Gothic-Platte wirken lässt.