Wieso postet man Katzen, obwohl man keine mag? Sie sind überall.
Das Internet hat gerade einen neuen Hype, der es dazu auch noch ganz nonchalant schafft, zwei große Reizwörter mal eben so zusammenzubringen: Katzen und Kickstarter. Je nach individueller Auffassung könnte noch ein drittes Reizwort mit K hinzugefügt werden: Kartenspiel. Kartenspiele finde ich aber nicht so schlimm. Kann ja sogar Spaß machen. Solange man gewinnt. Dieser Hype hört also auf den Namen Exploding Kittens. Ein Spiel, das letzte Woche angefangen hat, auf der bekannten Crowdfunding-Plattform Kickstarter um eine Finanzierung zu bitten. Was ja Crowdfunding anbetrifft, gibt es viele, die sagen, der Hype sei rum. So könne doch Wirtschaft nicht funktionieren. Die meisten Kampagnen seien Leichen und nur die wenigsten würden es zu großem Erfolg schaffen. Eigentlich wie in der Restrealität auch. Da werden auch nur die wenigsten Fußballtrainer bei Real Madrid, Supermodel oder Sven Väth. Exploding Kittens ist eine Mischung aus Schwarzer Peter und Russisch Roulette und eigentlich hatten die Macher aus Kalifornien nur vor, innerhalb eines Monats 10.000 Dollar einzusammeln, um den Druck des Kartenspiels zu finanzieren. Aber so wie es in der noch immer wissenschaftlich nicht verifizierten Gleichung „Katzen = Internet = Buzz“ nun mal so ist, klingeln bis dato (Stand 26. Januar 16:00 Uhr) bereits 3.892.216 Dollar auf dem Konto. Das ist fast 400 mal so viel, wie eigentlich gedacht und auch wenn es noch 24 Tage dauert, bis die Finanzierung vorüber ist, dürften bereits einige Bongs vor Freude geraucht worden sein. Auch als konservativer Analyst könnte man meinen. Die Aktion ist gelungen. Die Finanzierung in trockenen Tüchern. Man stelle sich das Spiel über explodierende Katzen nur mit Dackeln, Pinguinen oder Fischottern vor. Keine Chance. Niente. Dabei handelt es sich doch um mindestens genauso tolle Tiere. Irgendwie gemein. Aber die Pegida hat ja auch mehr Anhänger als verdient.
Hier zerfetzt zum Glück keine Katze mit bombastischer Explosion. Dafür sorgt diese schwarze Vertreterin der Gattung für eine selbige. Ein prall gefüllter Wasserballon kämpft in Superzeitlupe gegen die scharfen Krallen der Katze. Der Ballon muss klein beigeben. Die Folge: Die Blase platzt. Einfach so, als sei es das normalste auf der Welt, wie ein Hype aus dem Silicon Valley. Wäre die Katze nicht so feige und wasserscheu. Statt sich in den feucht-warmen Innereien des Opfers zu suhlen und Mel-Gibson-in-Braveheart-mäßig rumzuprollen, flitzt sie einfach davon. Bloß nicht nass werden. Und gewesen sein, will sie es danach bestimmt auch nicht. „Wie meinen, ihr habt das auf Video?! Das war ich nicht. Never. Nicht mit mir, Leute.“