Im Biologieunterricht lernte ich mal, dass Hauskatzen und Raubkatzen den gleichen Ursprung hätten. Irgendwie. Irgendwie haben sie wohl das Wort Katze gemein, sonst muss die Evolution früh unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Die größte und bedeutsamste aller Raubkatzen ist der Löwe. Nicht umsonst heißt er der König der Tiere. Hierzulande sieht man lebendige Löwen nur in Zoos und Safari-Parks (Zirkusse gibt es heute zum Glück nicht mehr so viele). Dennoch taucht er immer wieder semantisch aufgeladen auf. Sei es als Wappentier (zum Beispiel in Bayern), als Ornament an historischen Brunnen und Gebäuden, als Namensgeber eines kernigen Schokoriegels, das Logo des Autoherstellers Peogeot ziert ebenfalls der aus Afrika stammende Monarch der Fauna. Man stelle sich alleine die zahlreichen Medientrophäen ohne Löwen vor (Filmfestspiele Venedig, die Kreativauszeichnung in Cannes uvm.). Auch spricht man beispielsweise von der Höhle des Löwen, wenn man sich in besonders brenzlige Situationen traut.

Mit Katzen geht das alles nicht so gut. Man stelle sich sich vor, einer sagt, gut gemaunzt Katze oder hungrig wie ein Kater oder der Katzenanteil geht an XY. Dennoch lässt sich, wie hier gut zu sehen, mit ein bisschen Verkleidung aus einer putzigen Katze ein Minilöwe basteln. Mähne aufgeschnallt und schon erstarrt die Umwelt vor Ehrfurcht. Auch habe ich noch in keiner Tierdoku gesehen, wie ein einziger Löwe einer Giraffe mit einem Biss den Kopf abreißt. Das macht diese Mimikry-Katze mit einer schleichenden wie zerstörerischen Bewegung. Selbst der mächtige Elefant daneben macht keine Anstalten seinen Vegetarier-Freund irgendwie zur Hilfe zu kommen. Wahrlich angsteinflößend. Vielleicht sind sich Katzen und Löwen doch näher als gedacht?